LUKS: Pflege- und Ärztestellen sind gut besetzt

Das Luzerner Kantonsspital startete vor einem Jahr eine HR-Initiative. Nun liegt eine Bilanz vor.

, 21. April 2024 um 23:00
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Neue Laufbahnmodelle und Karrieremöglichkeiten: Pflegefachfrauen des LUKS  |  Bild: PD LUKS.
Im vergangenen Jahr führte das Luzerner Kantonsspital rund ein Dutzend Neuerungen ein, um als Arbeitgeber attraktiv zu sein respektive das Personal stärker zu binden – insbesondere in der Pflege.
So gibt es in der LUKS-Gruppe jetzt die Möglichkeit, Ferien zu «kaufen». Höhere Löhne für HF- und FH-Schulgänge wurden eingeführt. Oder man fördert so genannte «Silver Experts»: Angestellte, die vor der Pensionierung stehen, werden auf eine mögliche Weiterbeschäftigung danach angesprochen – um dann entsprechende Angebote zu entwickeln.
Oder, um ein weiteres Beispiel zu nennen: Seit Anfang Jahr ist man in der Zentralschweiz unternehmensweit per Du – über alle Hierarchien hinweg.
Nun, ein Jahr nach Start des Programms «Magnet LUKS Gruppe» präsentiert das Unternehmen eine Bilanz. Es sei gelungen, mit dem «Silver Experts»-Programm über 100 Mitarbeitende für den Verbleib im Unternehmen zu gewinnen, teilt es dabei mit.
«Unsere bereinigte Fluktuationsrate liegt im schweizerischen Vergleich mit unter 11 Prozent im ersten Quartal 2024 unter dem Branchendurchschnitt.»
Gerade im Bereich der Pflege zeige die Initiative Wirkung. «Die Stellenpläne in der Pflege sind mehrheitlich gut besetzt», sagt Michael Döring, Leiter Gruppenbereich Pflege und Soziales: «Im Bereich der Ausbildung konnten dank der höheren Studierendenlöhne viele HF/FH-Studierende nichtärztlicher Berufe gewonnen und mit der Verpflichtungsmöglichkeit im Betrieb gehalten werden.»
Auch bei der Ärzteschaft seien die Stellen grösstenteils gut besetzt. «Die Anzahl der unbesetzten Stellen sowie auch der temporär angestellten Mitarbeitenden hat sich über alle Funktionsgruppen signifikant reduziert», sagt Jacqueline Rohrbach, Leiterin Human Resources: «Unsere bereinigte Fluktuationsrate liegt im schweizerischen Vergleich mit unter 11 Prozent im ersten Quartal 2024 unter dem Branchendurchschnitt.»

Neue Laufbahnmodelle

Im laufenden Jahr will man in Luzern sich unter anderem auf die Stärkung der Betriebskultur konzentrieren. So soll die interdisziplinäre und interprofessionelle Zusammenarbeit besonders gestärkt werden. Im März wurden dazu in Think Tanks und Arbeitsgruppen aus verschiedenen Berufsfeldern Massnahmen definiert, die nun umgesetzt werden sollen.
Zudem arbeitet die LUKS Gruppe an einem Konzept, um die Pflege gezielt weiterzuentwickeln. Dabei werden auch die Laufbahnmodelle überarbeitet; sie sollen Karrieremöglichkeiten innerhalb der Spitalgruppe aufzeigen – auch in Kombination mit dem neuen Studium Pflege, das ab dem Herbst an der Hochschule Luzern angeboten wird.
Zum Programm gehört auch ein Symposium «Ärztliche Karriereplanung am LUKS»; in dieser Reihe will das Unternehmen junge Kolleginnen und Kollegen in der Karriereplanung unterstützen.
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