Long Covid: 17 Millionen Menschen in Europa hatten Symptome

Müdigkeit, mangelnde Konzentration oder Atemnot: Laut einer Analyse der WHO waren mindestens 17 Millionen Menschen von Long-Covid-Symptomen betroffen – überwiegend Frauen.

, 13. September 2022 um 14:59
image
Mindestens 17 Millionen Europäerinnen und Europäer litten in den ersten beiden Pandemie-Jahren an Long- auch Post-Covid. | Symbolbild Freepik
Atemnot, Erschöpfung oder Konzentrationsschwierigkeiten: Geschätzt mindestens 17 Millionen Menschen in Europa waren einer für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) durchgeführten Analyse zufolge in den ersten beiden Pandemie-Jahren von Long-Covid-Symptomen betroffen.
Für die Modellrechnung hatte die Universität Washington Fälle in den 53 europäischen Mitgliedstaaten ausgewertet, wie das in Kopenhagen ansässige Europa-Büro der WHO am Dienstag mitteilte. Als Kriterium galt eine Symptomdauer von mindestens drei Monaten in den Jahren 2020 und/oder 2021.
Die Untersuchung deute darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit, an Long Covid zu erkranken, bei Frauen doppelt so hoch sei wie bei Männern, so die WHO. Ausserdem steige das Long-Covid-Risiko nach einer schweren Corona-Infektion, zu deren Behandlung ein Krankenhausaufenthalt erforderlich war, drastisch.
Der Modellrechnung zufolge habe eine von drei betroffenen Frauen und einer von fünf betroffenen Männern nach einem so schweren Verlauf mit Symptomen von Long Covid zu kämpfen.

Weltweit waren es rund 145 Millionen

Hans Kluge, Direktor der WHO-Region Europa, zeigt sich besorgt: «Diese Daten machen deutlich, dass wir dringend mehr Analysen, mehr Investitionen, mehr Unterstützung und mehr Solidarität mit den Betroffenen brauchen.»
Millionen Menschen litten in den Monaten nach einer Corona-Infektion unter schwächenden Symptomen. «Sie dürfen nicht weiter im Stillen leiden. Regierungen und Gesundheitspartner müssen zusammenarbeiten, um Lösungen auf der Grundlage von Forschung und Nachweisen zu finden.»
Weltweit waren der Untersuchung zufolge geschätzt rund 145 Millionen Menschen in den ersten zwei Jahren der Pandemie von Long-Covid-Symptomen betroffen.

Lesen Sie weiter zum Thema:


  • long covid
  • weltgesundheitsorganisation
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Konflikt zwischen Unispital und Personal wegen Long-Covid

Aufgrund von Long-Covid-Symptomen ist es Pflegekräften nicht mehr möglich, zur Arbeit ins Genfer Unispital zurückzukehren. Die Lösung soll nun offenbar die Entlassung sein.

image

Neues Spezialisten-Team im Einsatz für Long-Covid-Patienten in Lausanne

Das Centre Leenaards de la Mémoire-CHUV hat eine neue Sprechstunde für Menschen, die an Long Covid leiden und neuropsychiatrische Komplikationen haben.

image

Long Covid: Unter diesen Folgen können junge Erwachsene leiden

Kürzlich hat die Uni Zürich neue Daten zu einer Long-Covid-Studie mit Rekruten publiziert. Medinside war im Gespräch mit dem Research Team.

image

Long-Covid: Uni Zürich präsentiert Studie mit 500 ungeimpften Rekruten

Milde Covid-Infektionen können vorübergehende Long-Covid-Symptome auslösen. Wie die neue UZH-Studie zeigt, stellen Ausdauerschwäche, erhöhte Cholesterin- oder BMI-Werte eine riskante Konstellation dar.

image

Long-Covid: Forscher erfassen über 60 Symptome

Patienten mit Long-Covid weisen deutlich mehr Symptome auf als Fachleute bisher angenommen haben. Dazu gehören Haarausfall und sexuelle Funktionsstörungen.

image

WHO bestätigt Ausbruch von Marburg-Virus in Ghana

Erstmals sind im westafrikanischen Staat an der Elfenbeinküste zwei Fälle des lebensgefährlichen Marburg-Fiebers entdeckt worden. Die Patienten sind verstorben.

Vom gleichen Autor

image

Kinderspital verschärft seinen Ton in Sachen Rad-WM

Das Kinderspital ist grundsätzlich verhandlungsbereit. Gibt es keine Änderungen will der Stiftungsratspräsident den Rekurs weiterziehen. Damit droht der Rad-WM das Aus.

image

Das WEF rechnet mit Umwälzungen in einem Viertel aller Jobs

Innerhalb von fünf Jahren sollen 69 Millionen neue Jobs in den Bereichen Gesundheit, Medien oder Bildung entstehen – aber 83 Millionen sollen verschwinden.

image

Das Kantonsspital Obwalden soll eine Tochter der Luks Gruppe werden

Das Kantonsspital Obwalden und die Luks Gruppe streben einen Spitalverbund an. Mit einer Absichtserklärung wurden die Rahmenbedingungen für eine künftige Verbundlösung geschaffen.