Wochenbettdepression: Neues Medikament zugelassen

Die US-Arzneimittelbehörde FDA gibt grünes Licht für das erste orale Medikament zur Behandlung von postpartalen Depressionen.

, 8. August 2023 um 06:00
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Patientinnen zeigten eine signifikant stärkere Verbesserung ihrer Symptome. | Symbolbild Hackensack Meridian Health
Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA hat Zurzuvae genehmigt, das erste orale Medikament zur Behandlung der postpartalen Depression. Die Zulassung für den Wirkstoff Zuranolone wurde der Firma Sage Therapeutics erteilt, wie die FDA in einer Mitteilung schreibt. Das Biopharmaunternehmen hat das Medikament gemeinsam mit dem Biotech-Konzern Biogen entwickelt.
Die Wirksamkeit wurde gemäss Mitteilung in zwei randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten, multizentrischen Studien nachgewiesen. Die Patientinnen in den Zurzuvae-Gruppen zeigten dabei eine signifikant stärkere Verbesserung ihrer Symptome als die Patientinnen in den Placebo-Gruppen.

Therapie dauert 14 Tage

Die empfohlene Tagesdosis von Zurzuvae beträgt 50 Milligramm. Sie sollte 14 Tage lang einmal täglich abends zusammen mit einer fetthaltigen Mahlzeit eingenommen werden. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Schläfrigkeit, Schwindel, Durchfall, Müdigkeit, Nasopharyngitis und Harnwegsinfektionen.
Postnatale Depressionen ist eine schwere depressive Episode, die normalerweise nach der Geburt auftritt, aber auch in späteren Stadien der Schwangerschaft beginnen kann. Bisher war die Behandlung nur als intravenöse Injektion in bestimmten Gesundheitseinrichtungen verfügbar. Frauen erleben Traurigkeit, Schuldgefühle, Minderwertigkeitsgefühle und in schweren Fällen sogar Gedanken, sich selbst oder ihrem Kind Schaden zuzufügen.

Auch Männer sind betroffen

Ob das Medikament auch bald in der Schweiz zugelassen wird und ob ein Gesuch gestellt wurde, ist noch offen. In der Schweiz erleiden Experten zufolge rund 15 Prozent der gebärenden Frauen – etwa 12'500 pro Jahr eine postpartale Depression. Auch Väter können daran erkranken, zirka 10 Prozent sollen nach der Geburt ihrer Kinder betroffen sein.
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