Die Leistungsaufträge für hochspezialisierte Medizin (HSM) sorgen häufig für Aufregung und Widerstand, weil Geld und Prestige auf dem Spiel stehen. Für einmal sind die Entscheide des interkantonalen Gremiums aber reibungslos abegelaufen: Alle Spitäler behalten ihre bisherigen Aufträge. Und neue Bewerber mussten nicht abgewiesen werden.
Konkret geht es um die Behandlung von Schwerverletzten und die Transplantationen von gespendeten Blutstammzellen.
Diese beiden Behandlungen werden bereits seit über zehn Jahren von den Kantonen zugeteilt, erhielten nun aber eine Neubeurteilung. Diese fällt gleich aus wie zuvor.
Schwerverletzte für zwölf Spitäler
Für die Behandlung von schwerverletzten Patienten bewarben sich zwölf Spitäler mit bisherigem Leistungsauftrag, Neubewerbungen gingen keine ein. Die zwölf Spitäler behalten ihren Leistungsauftrag. Es sind dies:
- Kantonsspital Aarau
- Universitätsspital Basel
- Inselspital Bern
- Les Hôpitaux universitaires de Genève (HUG)
- Kantonsspital Graubünden
- Luzerner Kantonsspital
- Kantonsspital St. Gallen
- Ospedale Regionale di Lugano
- Centre hospitalier universitaire vaudois (CHUV)
- Spital Sitten
- Kantonsspital Winterthur
- Universitätsspital Zürich
Damit werde die schweizweite Behandlung innert nützlicher Frist sichergestellt, teilt die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren (GDK) mit. Eine stärkere Konzentration würde die landesweite Sicherstellung der Behandlung von Schwerverletzten gefährden.
Stammzellen nur in drei Unispitälern
Um die Stammzelltransplantationen bewarben sich die drei Spitäler mit bisherigem Leistungsauftrag, und da keine Neubewerbungen eingingen, behalten sie ihren Leistungsauftrag.
Es sind dies die drei Universitätsspitäler:
- Universitätsspital Basel
- Les Hôpitaux universitaires de Genève (HUG)
- Universitätsspital Zürich
Thurgau prüft Austritt
In anderen Fällen gerieten die Zuteilungen der interkantonalen Vereinbarung über hochspezialisierte Medizin wiederholt in die Kritik. So will etwa der Kanton Thurgau einen Austritt prüfen, wie
Medinside gemeldet hat.