Vertreter des Schweizer Gesundheitswesens haben die
«Swiss Declaration on Patient Priority» unterzeichnet. Ziel dieser Erklärung ist es, dass Spitäler und Ärzte nicht immer mehr behandeln, sondern für bessere Ergebnisse für die Patienten sorgen.
Das sind die vier Forderungen
- Die Patienten sollen entscheiden. Sie sollen ihre Behandlung mitgestalten können.
- Statt auf immer mehr Behandlungen zu setzen, soll der Fokus auf bessere Ergebnisse für die Patienten gerichtet werden. Dieser Ansatz fördert einen Wettbewerb unter Leistungserbringern, der nicht auf Menge, sondern auf Qualität basiert.
- Mehr Austausch von Informationen mit Hilfe der Digitalisierung. Damit sollen Krankenkassen, Ärzte, Spitäler und Patientenorganisationen untereinandere verbunden werden.
- Die Kantone und der Bund sollen sich mehr engagieren und unter anderem die medizinische Ausbildung so anpassen, dass sie patientenzentrierter wird.
Die Unterzeichner möchten die Kompetenz der Patienten verbessern, damit diese ihre Erkrankung besser verstehen und die Selbstversorgung verbessern können. «Fordern wir offene Diskussionen und die Bereitschaft aller Akteure, das derzeitige Gesundheitssystem in Frage zustellen und neue Allianzen zu bilden», heisst es in der Erklärung.
Unterstützung gefordert
Die Initiatoren der Erklärung fordern Experten und Führungskräfte aus dem Gesundheitswesen und der Politik auf, die Erklärung zu unterzeichnen und sich für Richtlinien einzusetzen, die Innovationen, Zusammenarbeit und Verantwortungsbewusstsein fördern. Die Unterzeichner verpflichten sich, den patientenzentrierten Ansatz zu fördern und den Dialog zwischen den verschiedenen Akteuren zu unterstützen.
Das sind die Initianten
VBHCSUISSE wurde 2021 gegründet, um die patientenzentrierte Gesundheitsversorgung (VBHC) zu fördern und das Schweizer Gesundheitssystem kontinuierlich weiterzuentwickeln. Der Thinktank Swiss Patient Compass wurde 2023 von Persönlichkeiten des Schweizer Gesundheitswesens gegründet, um eine Plattform für den Austausch zur Verbesserung der patientenzentrierten Versorgung zu schaffen. Zu den Exponenten des Thinktanks gehören unter anderem Claudine Blaser (Medgate Schweiz), Thomas Boyer (Groupe Mutuel), Daniel Schmutz (ehemaliger CEO Helsana) und Christoph A. Meier (Universität Genf) und der ehemalige Westschweizer Spitaldirektor Rodolphe Eurin.