Nach einem kleinen Taucher im letzten Jahr kann die Thurgauer Spitalgruppe Thurmed wieder mit glänzenden Zahlen aufwarten: 27 Millionen Franken Gewinn und eine Ebitda-Marge von 10,7 Prozent vermelden die Verantwortlichen.
Letztes Jahr musste sich das Unternehmen mit einer Ebitda-Marge von 8,5 Prozent zufrieden geben – womit es allerdings damals schon klar besser dastand als vergleichbare Spitäler.
Die Thurmed-Gruppe unter CEO Rolf Zehnder verzeichnet laut der Mitteilung eine hohe Patientenzufriedenheit. Das und die gute Finanzlage verdanke sie «dem engagierten Einsatz ihrer Mitarbeitenden und Kaderpersonen sowie einer effizienten, privatrechtlichen Unternehmensstruktur».
Aber woran lag es wirklich? Ein wesentlicher Treiber für die positive Entwicklung des Spitals Thurgau sei eine gezielte Ressourcensteuerung gewesen, schreibt das Unternehmen.
Die ambulanten Leistungen stiegen um 7 Prozent, die Zahl der stationären Patienten sank dagegen um 1 Prozent. Gleichzeitig erhöhte sich der Schweregrad der stationär behandelten Patientinnen und Patienten um gut 2 Prozent. Die gestiegenen Leistungen seien mit 60 zusätzlichen Vollzeitstellen erbracht worden, was einem Plus von 1,7 Prozent entspricht.
Dabei wurde wiederum die Zahl der Temporär-Angestellten klar reduziert. So dass sich die Personalkosten am Ende vergleichsweise moderat um 2,1 Prozent erhöhten – dies «trotz einer überdurchschnittlichen Lohnerhöhung von insgesamt 1,5 Prozent».
Schon im Vorjahr, als viele Kantone ihre Spitäler finanziell unterstützen mussten, hatte die Thurmed rund 2 Millionen Franken Steuern und 1,5 Millionen Franken Dividenden an den Kanton bezahlt.
Für das Jahr 2024 wird die Thurmed-Gruppe voraussichtlich rund 4 Millionen Franken Steuern bezahlen und 5 Millionen Franken Dividenden ausschütten.
«Vorbildliche Trennung» zwischen Kanton und Spital
Das Spital Thurgau war vor 25 Jahren die erste privatrechtliche Spital-Aktiengesellschaft im Besitz der öffentlichen Hand. Die Verantwortlichen betonen die vorbildliche Trennung zwischen den Rollen des Kantons als Eigentümer und Regulator einerseits und den strategischen und operativen Organen der Thurmed-Gruppe mit dem Verwaltungsrat und der Geschäftsleitung andererseits.
Der Regierungsrat lege ausschliesslich die Eigentümerstrategie fest und prüfe deren Einhaltung – ansonsten übe der Kanton keinen Einfluss aus. Dies sei die Basis für das nachhaltig gute, wirtschaftliche Resultat der Thurmed-Gruppe.
Die Thurmed-Gruppe hat Anfang 2024 die Pathologie Enge und Anfang 2025 die defizitäre Wäscherei Bodensee verkauft.