Swiss Medical Network: Eigentümer im Visier der Börsenaufsicht

Die Schweizer Börse hat eine Untersuchung gegen die Beteiligungsgesellschaft Aevis Victoria eröffnet, zu der auch die Privatklinik-Gruppe Swiss Medical Network gehört. Es geht um börsenkursrelevante Tatsachen.

, 19. Mai 2023 um 07:54
image
Im Bild: Die Privatklinik Bethanien, die über das Swiss Medical Network dem Konzern Aevis Victoria angeschlossen ist. | zvg
Der Klinik- und Luxushotel-Betreiber Aevis Victoria hat möglicherweise gegen die Vorschriften zur «Ad hoc-Publizität» verstossen. Dies teilt die Börsen-Regulierungsstelle am Freitag mit. Die Investmentgesellschaft ist in den Bereichen Gesundheit und Hotellerie tätig und hält 90 Prozent an der Privatklinik-Gruppe Swiss Medical Network (SMN), die 80 Prozent des Konzernumsatzes ausmacht. Aevis wird wiederum hauptsächlich von Antoine Hubert, Geraldine Hubert-Reynard und Michel Reybier kontrolliert.
«Im Rahmen der Vorabklärung haben sich genügend Anhaltspunkte für die mögliche Verletzung von Regularien ergeben», steht in der Mitteilung zu lesen. Dabei gehe es um die Bekanntgabe von «kursrelevanten Tatsachen.»
Die Regulierungsstelle prüfe nun im Rahmen der Untersuchung, ob tatsächlich eine Verletzung der Regularien vorliege. Über das laufende Verfahren würden keine Auskünfte erteilt. Die SIX Exchange Regulation (SER) werde über den Ausgang des Verfahrens informieren, heisst es weiter.

Finanzzahlen, Fusionspläne, Personalwechsel...

«Ad hoc-Publizität» betrifft Ereignisse, die den Kurs einer Aktie «über die handelsüblichen Schwankungen» hinaus verändern könnten. Diese sind von kotierten Unternehmen sofort und klar zu kommunizieren. Der Grund: Alle interessierten Marktteilnehmer und die breite Öffentlichkeit sollen auf denselben Informationsstand gebracht werden.
image
Höchstkurs: 29.76 Fr., Tiefstkurs: 2.12 Fr., aktuell: 18.25 Fr. | Screenshot Swissquote

Unter die Pflicht zur Ad hoc-Publizität fallen allen demnach alle Informationen, welche geeignet sind, den Kurs «erheblich» zu beeinflussen. Das sind nicht abschliessend beispielsweise Tatsachen wie gegebenenfalls Finanzzahlen, personelle Änderungen, Fusionspläne oder Kapitalveränderungen.

Bussen bis zu 10 Millionen Franken

Bei Verstössen gegen die Vorschriften können börsennotierte Unternehmen mit verschiedenen Sanktionen belegt werden: Diese reichen von einem Verweis über Bussen von bis zu 10 Millionen Franken bis hin zur vorübergehenden Aussetzung des Handels oder sogar zur Dekotierung, die zwangsweise Aufgabe des öffentlichen Börsenhandels.
  • swiss medical network
  • spital
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

Kantonsspital Baden: Petition für Teuerungsausgleich

Gute ein Drittel des Personals unterschrieb die Forderung nach Nachbesserungen in der Lohnrunde.

image

Insel Gruppe: Christian Leumann bleibt bis Ende 2025

Die Suche nach einem neuen CEO stockt. Interims-Direktor Leumann will dazu beitragen, dass kein Zeitdruck entsteht.

image

Nachhaltiger Neubau in Arlesheim: Fast alles aus Holz

Der Neubau der Klinik Arlesheim setzt auf nachhaltigen Holzbau. Mit modernster Architektur und ökologischen Materialien entsteht ein einzigartiges Gebäude, das Gesundheit und Umwelt vereint. Ein Projekt, das für die Zukunft der medizinischen Versorgung steht.

image

Spital Wallis: 30 zusätzliche Stellen für die Pflege

Der Kanton bewilligt 6,6 Millionen Franken, mit denen nächstes Jahr die Arbeitsbedingungen im Spital Wallis verbessert werden können.

image

Zürich: Kein Teuerungsausgleich in den kantonalen Spitälern

Seit 2023 wuchsen die Lohnsummen bei KSW, PUK, IPW und USZ deutlich schwächer als in der übrigen Kantonsverwaltung.

image

Hoch Health Ostschweiz: Die Geschäftsleitung steht

Neben Simon Wildermuth im Amt des CEO übernehmen weitere Geschäftsleitungsmitglieder Interims-Funktionen.

Vom gleichen Autor

image

Kantonsspital Glarus verliert GL-Mitglied

Thomas Kühnis, Chef der Finanzen, Informatik und Betriebe, verlässt nach neun Jahren die Geschäftsleitung des Kantonsspitals Glarus.

image

Neue Ärzte-Tarife auf dem Weg zur Genehmigung

Die Tarifpartner beantragen wie geplant die Genehmigung eines Tarifsystems aus ambulanten Pauschalen und Tardoc.

image

Schatten über dem Verkauf des Spitals Flawil

Wurden beim Verkauf des Spitals Flawil die Vertragspartner getäuscht? Mehrere Kantonsparlamentarier verlangen Antworten von der St.Galler Regierung.