Die Rheoplastie richtet sich an Patienten mit chronischer Bronchitis und wird schweizweit in den beiden Universitätsspitälern Zürich (USZ) und Basel (USB) angewendet. Nun ist die neuartige Therapie «erstmals in einem nicht-universitären Spital» zum Einsatz gekommen, wie das Spital Uster am Donnerstag mitteilt. Das Verfahren wurde Ende Juli von Daniel Franzen durchgeführt. Franzen leitet seit Januar das Departement Medizinische Disziplinen am Spital Uster und ist Co-Chefarzt Pneumologie.
Vielversprechendes Verfahren
Bei der Rheoplastie werden während einer Bronchoskopie (Lungenspiegelung) die krankhaften schleimproduzierenden Zellen mittels Hochfrequenzstrom verödet. Mit Hilfe eines Katheters wird dabei die krankhafte Schleimhaut der Atemwege entfernt. Die Zellen regenerieren sich wieder und produzieren weniger Schleim.
Bei chronischer Bronchitis produzieren die Atemwege überschüssigen Schleim, was zu chronischem Husten und Kurzatmigkeit führt. Eine Studie zeigte kürzlich, dass sich die Lebensqualität von Betroffenen nach einer Rheoplastie massiv verbessere und sich die Copd-Krankheitsschübe (Exazerbationsraten) um 18 Prozent senken liessen.
Patientin fühlte sich deutlich besser
Bei der 63-jährigen Bronchitis-Patientin im Spital Uster reduzierte sich die Schleimproduktion bereits nach der ersten Behandlung. Nach der zweiten Anwendung, rund vier Wochen später, fühlte sie sich deutlich besser und das Atmen fiel ihr leichter, wie das Spital weiter schreibt. Die endgültige Wirkung der Behandlung sei vier Monate nach dem Eingriff zu erwarten.