Dass es auch 2023 ein Defizit geben wird, war erwartet worden. Die Leitung von Gesundheit Mittelbünden meldete bereits im Frühherbst eine angespannte Lage – und kündigte ein Sanierungsprogramm an.
Nun
vermeldet die Stiftung – zu der insbesondere das Spital Thusis gehört – einen Jahresverlust von satten 8,2 Millionen Franken. Budgetiert gewesen war ein Minus von knapp 2 Millionen. Im Vorjahr hatte der Verlust noch knapp 5 Millionen betragen.
Die Stiftungsleitung unter Präsident Christian Rathgeb und CEO Marco Oesch erklärt die Entwicklung hin immer röteren Zahlen mit einer «Vielzahl von betrieblichen Problemen und systemischen Einflüssen». Konkret genannt werden etwa die Teuerung bei den Sachkosten, die stagnierenden Tarife im Gesundheitswesen und der Fachkräftemangel.
Fürs Jahr 2024 sieht das Budget nun einen Verlust von 5,3 Millionen Franken vor, wobei das Spital knapp 4,9 Millionen Franken und die Spitex 0,3 Millionen Franken ausmachen dürften. Die übrigen Betriebe – darunter zwei Praxen und der Rettungsdienst – sollen eine ausgeglichene Bilanz erreichen.
Die Probleme wurden am Mittwoch in einer Eignerkonferenz diskutiert. Bei dieser Gelegenheit wird auch bekannt, dass eine «Taskforce Sanierung» ihre Arbeit aufgenommen hat, geleitet von Sandro Pirovino, zuvor Chef der Ambulanten Dienste.
Die Taskforce arbeitet insbesondere daran, die Effizienz des Gesundheitssystems zu steigern, wobei die Angebotsstrategie kritisch hinterfragt werde: Ziele seien etwa die Steigerung des Ertrags durch Tariferhöhungen und weitere Massnahmen, ferner die Senkung des Aufwands durch Stellenplanoptimierung oder Vertragsverhandlungen, um die Sachkosten zu reduzieren.
«Die Gesundheit Mittelbünden ist entschlossen, die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen und weiterhin eine moderne Gesundheitsversorgung gemäss den kantonalen Vorgaben anzubieten», so die Mitteilung: «Der Stiftungsrat, die Geschäftsleitung und die Mitarbeitenden sind motiviert, das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen und den Bedürfnissen der Bevölkerung und der Gäste gerecht zu werden.»