Spitäler und Kliniken setzen im Kampf gegen den Fachkräftemangel alle Hebel in Bewegung, um Personal zu gewinnen oder zu behalten. In Deutschland sorgt nun eine ungewöhnliche Massnahme für Schlagzeilen: Das Klinikum Aschaffenburg-Alzenau
verteilt derzeit 600 kostenlose E-Dienstwagen an seine Pflegekräfte. Die Klinik zählt zu den zehn grössten Spitälern Bayerns.
Die ersten acht Autos wurden bereits übergeben und wöchentlich sollen weitere 50 folgen mit Option auf weitere Fahrzeuge. Das Angebot gilt sowohl für neue Pflegekräfte und auch für Mitarbeitende, die schon im Spital beschäftigt sind. Die Kosten für Leasing, Steuern, Versicherung, Wartung, Reparaturen und Ladestrom werden übernommen.
E-Auto-Projekt macht sich bezahlt
Das Projekt soll die Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitenden zum Ausdruck bringen. Aber auch dazu beitragen, die Kosten für die Temporärarbeit zu reduzieren und die Fluktuation beim Pflegepersonal zu verringern. Für Leiharbeit wird rund zehn Millionen Euro im Jahr bezahlt. Als Vergleich: Für das E-Auto-Projekt wurden bislang zwei Millionen Euro kalkuliert.
Eine erste Zwischenbilanz zeigt: 41 neue Pflegekräfte hat das Spital durch die Aktion bereits gewonnen, wie das Portal «Kma Magazin» berichtet. Zudem hätten 22 Beschäftigte ihre Arbeitszeit aufgestockt. Auch sei die Fluktuation beim Pflegepersonal deutlich zurückgegangen. Und das Ganze hat obendrein noch einen ökologischen Effekt.