SIWF-Krise: «Schlimmer denn je» – VSAO erhöht Druck

Nun soll die FMH die finanziellen Schäden mindern, die durch die Verschleppung der Titelanträge entstehen.

, 3. Oktober 2025 um 19:20
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«Sorgt für kompetente Ärztinnen und Ärzte»: Fragt sich nur wann – Homepage des SIWF.
Es ist absehbar, dass die Lage auch Anfang 2026 keineswegs besser sein wird: Die Wartefrist für Titelgesuche beim Schweizerischen Institut für Weiter- und Fortbildung liegt jetzt bei circa 12 Monaten, so die Ansage auf der SIWF-Website. Dabei war im September noch von «mindestens 7 Monaten» die Rede gewesen. Und an der Ärztekammer im Juni hiess das Ziel, bis Anfang kommenden Jahres wieder die erträgliche Wartezeit von 3 Monaten zu erreichen.
Obendrein gibt das Weiterbildungs-Institut auf seiner Website nun einen ernüchternden Rat: «Bitte beachten Sie, dass wir – auch telefonisch – keine Auskunft darüber geben können, wann Ihr Dossier bearbeitet wird.»
Der VSAO reagierte am Freitag mit einem offenen Brief. Adressiert ist das Schreiben an FMH-Präsidentin Yvonne Gilli sowie an Nathalie Koch, die nach dem Rücktritt von Monika Brodmann die interimistische Führung des Instituts übernommen hat.

Der Antrag

«Der Schaden, der den Betroffenen durch diese massive und nicht nachvollziehbare Verzögerung entsteht, ist riesig», heisst es im Brief des Assistenz- und Oberärzte-Verbandes. «Das SIWF hat immer wieder versprochen, alles dafür zu tun, dass der Prozess beschleunigt werden kann. Diese Bemühungen haben aber keinerlei sichtbare Resultate gebracht.» Im Gegenteil: Heute erscheine die Lage schlimmer denn je.
«Die Gesuchstellenden werden von SIWF und FMH im Regen stehen gelassen.» Sie seien in zunehmendem Ausmass verzweifelt und wütend.
  • Zur Frage der Schadensersatzpflicht der SIWF durch die Verzögerungen: «MEBEKO und SIWF im bürokratischen Koma: Eine Reanimation könnte Leben retten» – Beitrag von Mirjam Olah und Daniel Staffelbach von der Kanzlei Walder Wyss.
Der VSAO wird nun an der kommenden Ärztekammer vom 6. November erneut einen Antrag an die FMH und das SIWF stellen. Darin verlangt der Verband, dass FMH und SIWF die Krise als solche anerkennen und notwendige Ressourcen schaffen, um die Wartefristen bei den Titelgesuchen schnellstmöglich wieder auf 90 Tage zu senken.
Zudem solle die die FMH für eine bessere Kommunikation des Weiterbildungs-Institus sorgen.
Bemerkenswert ist die Forderung, dass das SIWF allen, die länger als 90 Tage auf ihren Titel warten müssen, die Gebühr von 4000 Franken erlässt. Notfalls soll die FMH das daraus entstehende Defizit des SIWF decken.
Auch soll die FMH jenen, die von der Verzögerung betroffen sind, die nötigen Mittel bereitstellen und sie finanziell sowie bei ihrer beruflichen Entwicklung unterstützen – «um den erlittenen Schaden bestmöglich zu minimieren.»

  • SIWF
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