Titelstau beim SIWF: Unispital Genf zu Konzessionen bereit
Nach erfüllter Ausbildung warten die Ärztinnen und Ärzte heute viele Monate auf ihren Facharzttitel – also auch auf den entsprechenden Lohn. In Genf geht man das Dilemma jetzt an.
Fachärzte: Neues zum SIWF-Titelstau
Die Bearbeitungsdauer von Titel-Dossiers beim SIWF ist unverändert hoch. Bundesrat, VSAO und FMH erwarten Verbesserungen ab Anfang 2026. Aber was heisst Anfang 2026?
, 22. September 2025 um 09:18
Das Problem schwelt seit knapp einem Jahr und wurde schon vielfach beschrieben: Das Schweizerische Institut für ärztliche Weiter- und Fortbildung SIWF benötigt viel zu lange, um Facharzt-Titel zu bestätigen. Eines der grössten Probleme, die daraus entstehen: Die Betroffenen beziehungsweise ihre Arbeitgeber erfahren nicht einmal, wie lange es dauert und mit welchen Fristen sie rechnen können. Es gibt keine Planungssicherheit.
Nun widmet sich die Radio-SRF-Sendung «Espresso» an diesem Montag ebenfalls dem Thema. Laut den dabei veröffentlichen Daten befinden sich jetzt 2500 Dossiers in der Warteschleife. Momentan werden die Anträge bearbeitet, die im vergangenen Dezember und Januar eingereicht worden waren.
Dies bedeutet, dass das Bearbeitungstempo ziemlich unverändert ist. Denn im August wurden Ärztinnen und Ärzte informiert, dass die Dossiers vom November 2024 an der Reihe seien. Im April und Mai dieses Jahres gab es die Auskunft, in Bearbeitung seien die Anträge vom September des Vorjahres.
«Temporäre Situation»
Es gibt noch weitere Indizien, wonach die Fortschritte eher zögerlich sind. So warnt die Website des Instituts, dass die aktuelle Wartezeit mindestens sieben Monate betrage; vor wenigen Wochen war an derselben Stelle noch von sechs Monaten die Rede gewesen.
Beim Treffen der Ärztekammer im Juni war die Bearbeitungszeit für Titelgesuche laut den SIWF-Angaben bei vier bis sechs Monaten gelegen. Damals beschloss die FMH-Kammer, dass das Institut bis Januar 2026 einen konkreten Plan vorlegen soll, wie die durchschnittliche Bearbeitungsdauer auf maximal 90 Tage gesenkt werden kann.
Dazu antwortete unlängst auch der Bundesrat. Zu einer Motion, die der Genfer FDP-Nationalrat Cyril Aellen zum Thema eingereicht hatte, meinte die Landesregierung: «Ab Februar 2026 soll … eine Bearbeitungsdauer von maximal 90 Tagen wieder eingehalten werden können. Das SIWF hat sich nach Beschluss der Ärztekammer des Berufsverbands der Schweizer Ärztinnen und Ärzte FMH im Juni 2025 hierzu verpflichtet.»
Deshalb sieht der Bundesrat keinen Handlungsbedarf: Die die langen Wartezeiten stellten «eine temporäre Situation dar, die sich mit den vom SIWF getroffenen Massnahmen in absehbarer Zeit normalisieren dürfte.»
Gegenüber Radio SRF teilte das SIWF mit, es werde in den nächsten zwei Wochen online über die Fortschritte informieren.
- Wartezeiten: Zur Stellungnahme des SIWF.
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