Regionalspital Surselva holt Matthias Spielmann als Interims-CEO

Der Healthcare-Unternehmer Gieri Cathomas übernimmt zugleich das Verwaltungsrats-Präsidium des Spitals in Ilanz.

, 16. Mai 2025 um 13:58
image
Matthias P. Spielmann, Gieri Cathomas  |  Bilder: PD GZO, Sustainable Health
Die Regionalspital Surselva erreichte im vergangenen Jahr ein ausgeglichenes Konzernergebnis. Konkret wurde ein leichtes Plus von 0,02 Millionen Franken verbucht. Dabei spielten allerdings die Beiträge der Trägerschaft die entscheidende Rolle – ohne diese Zuwendungen hätte der Jahresverlust 3,07 Millionen Franken betragen. Die Ebitda-Marge lag inklusive dieser Beiträge bei 3,4 Prozent.
Im ambulanten Bereich erzielte das Spital in Ilanz ein Wachstum, während die stationären Erträge rückläufig waren: Wie bereits im Vorjahr nahm die Anzahl der stationären Fälle um 7 Prozent ab – so dass am Ende 2’293 Patientinnen und Patienten behandelt worden waren.
Die Generalversammlung wählte Gieri Cathomas zum Präsidenten des Verwaltungsrates; neu ins Aufsichtsgremium kommt zudem René Epp in seiner Funktion als Präsident des Verbandes SanaSurselva. Der bisherige Präsident Thomas Buchli trat nach insgesamt zehn Jahren im Vorstand des Regionalspitals Surselva zurück. Nachfolger Gieri Cathomas, ursprünglich Arzt, ist heute Unternehmer im Gesundheitswesen tätig und lebt im Kanton Zürich.
Im Februar wurde zudem bekannt, dass CEO Fadri Bisatz die Regionalspital Surselva AG im Frühsommer verlassen wird; er hatte zwei Jahre zuvor Claudia Käch in der Leitung des Spitals Ilanz abgelöst. Nun wurde an der Generalversammlung publik, dass Matthias Spielmann interimistisch die Spitaldirektion übernehmen wird.
Spielmann war in seiner Karriere unter anderem CEO der Schulthess Klinik gewesen. Im Dezember 2015 übernahm er die Leitung des GZO Spitals Wetzikon – die er im April dieses Jahres per sofort abgab.
Spital Ilanz: Jahresbericht 2024.
Wie es mit dem Regionalspital Surselva weitergeht, ist nach wie vor offen. Eine von PwC erarbeitete Studie zeigte jüngst zwei mögliche Szenarien auf: Entweder wird das Spital Ilanz mit kleinerem Angebot weitergeführt – oder es wird zu einem ambulanten Gesundheitszentrum umgewandelt.
Im ersten Fall bliebe das Akutspital bestehen, jedoch mit klaren Einschränkungen: Die stationäre Geburtshilfe, die Gynäkologie sowie die Pädiatrie für Kinder unter sechs Jahren würden wegfallen; ferner operative Eingriffe nach 18 Uhr. Dabei bliebe aber die Last, dass das sanierungsbedürftige Hauptgebäude erneuert werden muss. Ein Neubau wird mit knapp 70 Millionen Franken veranschlagt.
Im zweiten Szenario könnte ein reines ambulantes Zentrum das heutige Spital ersetzen. Sämtliche stationären Leistungen fielen weg, der Personalbestand würde stark reduziert. Womit auch das strukturelle Defizit deutlich kleiner würde.

  • akut
  • spital ilanz
  • regionalspital surselva
  • sana surselva
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

Espenmoos, AFG Arena, Kybunpark – und jetzt Berit-Stadion?

Die Berit-Klinik ist die neue Namensgeberin fürs Stadion St. Gallen. Der genaue Name wird gemeinsam mit dem FC St. Gallen und den Fans festgelegt.

image

Adrian Schmitter wird Präsident der Insel Gruppe

Der Verwaltungsrat des Berner Spital-Konzerns wird umgebaut: Vier neue Mitglieder kommen an Bord. An der Spitze folgt der CEO des Kantonsspitals Baden auf Bernhard Pulver.

image

Zweitgrösstes Berner Spital legt beträchtlich zu

Nach einem schweren 2023 hat sich die Lindenhofgruppe gut erholt: Sie ist wieder in den schwarzen Zahlen und hat mehr Patienten behandelt.

image

Spital hilft seinem Arzt nach Verurteilung

Der Arzt, der verurteilt wurde, weil er eine Patientin nicht genug überwacht habe, zieht das Urteil weiter. Das Spital unterstützt ihn dabei.

image

Spital Uster baut den ersten Geburtspavillon

Bisher war es nur ein Konzept. Nun macht das Spital Uster mit dem Geburtshaus Zürcher Oberland den ersten konkreten Schritt hin zur neuen Geburtshilfe.

image

Lapsus beim Bauen: Spital entschuldigt sich wegen übermaltem Bild

Das See-Spital Horgen hat beim Sanieren ein Wandbild des Künstlers Max Grüter übermalt. Er wurde zu spät informiert.

Vom gleichen Autor

image

Universitätsspital Zürich: Ein Prüfungsantrag als Zündfunke

Die Anmeldung eines USZ-Urologen zu einer Schwerpunkt-Prüfung ruft Fachkollegen, die Klinikleitung und sogar Politiker auf den Plan. Der Vorfall lässt ahnen, wie tief das Misstrauen am USZ sitzt.

image

Mit einem Briefkasten gegen Milliardenkosten

Ein ungewöhnliches Instrument soll die Gesundheitskosten dämpfen: Ab sofort können Bürgerinnen und Bürger auf kostendaempfung.ch ihre Sparideen einreichen. Die besten Ideen werden in die politische Diskussion einfliessen.

image

Reha Rheinfelden: Strategische Expansion, stabiles Wachstum

Der Aargauer Reha-Anbieter hat letztes Jahr seinen Gewinn leicht gesteigert – und baute mit der Übernahme mehrerer Einrichtungen seine Position im Gesundheitswesen aus.