Yvonne Gilli ist neu die höchste Ärztin in der Schweiz

Yvonne Gilli tritt bei der Ärzteverbindung FMH die Nachfolge von Präsident Jürg Schlup an. Mit Gilli wird der Verband erstmals von einer Frau präsidiert.

, 28. Oktober 2020 um 16:35
image
  • fmh
  • ärzte
  • yvonne gilli
  • jürg schlup
  • tardoc
Yvonne Gilli (1957) heisst die neue Präsidentin der Ärzteverbindung FMH. Die Delegierten der Ärztekammer haben sie am Mittwoch in einer virtuellen Sitzung mit 123 von 163 Stimmen gewählt, wie Medinside soeben zugetragen wurde. Die Ärztin ist seit 2016 im Zentralvorstand der FMH und ist dort für die Digitalisierung und eHealth zuständig. 
Mit Yvonne Gilli als Präsidentin hat die Ärzteschaft zum ersten Mal in der Geschichte der FMH eine Frau an die Spitze des Verbands mit über 42 000 Ärztinnen und Ärzten gewählt. 

Ärztin und ursprünglich Pflegefachfrau

Gilli ist Fachärztin für Allgemeine Innere Medizin und ursprünglich Pflegefachfrau. Sie führt im St. Gallischen Wil einer Praxis mit den Schwerpunkten Komplementärmedizin und Gynäkologie. Zwischen 2007 und 2015 war sie Nationalrätin der Grünen Partei und Mitglied der Gesundheitskommission.
Jürg Schlup verzichtete nach acht Jahren im Amt an der Gesamterneuerungswahl auf eine erneute Kandidatur. Dies hatte er bereits im November 2019 bekannt gegeben. Während seiner Amtszeit konnte der Berner unter anderem einen tragfähigen Konsens innerhalb der FMH für den neuen ambulanten Tarif Tardoc zustande bringen.
Der Zentralvorstand der FMH für die nächsten vier Jahre setzt sich neu wie folgt zusammen: 
  • Christoph Bosshard (Vizepräsidium), bisher
  • Yvonne Gilli (Präsidium), bisher
  • Michel Matter (Vizepräsidium), bisher
  • Carlos Beat Quinto, bisher
  • Jana Siroka, neu 
  • Urs Stoffel, bisher
  • Alexander Zimmer, neu
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

«Manche haben unrealistische Erwartungen an die Schweiz»

Die Schweiz erscheint für viele ausländische Ärzte als Traumland. Was es braucht, damit der Jobwechsel gelingt, erklären die Ärztevermittler Francesca und Jan Saner.

image

Forschung und Praxis: Synergien für die Zukunft

Dr. Patrascu erklärt im Interview die Verbindung von Forschung und Praxis an der UFL. Er beschreibt die Vorteile des berufsbegleitenden Doktoratsprogramms in Medizinischen Wissenschaften und zeigt, wie die UFL durch praxisnahe Forschung und individuelle Betreuung Karrierechancen fördert.

image

«Als Arzt nach Deutschland – warum nicht?»

Für Schweizer Assistenzärzte kann die Arbeit an einem deutschen Krankenhaus interessant sein. Die Nachfrage steige, sagt Martin Werner von DocsGoSwiss im Kurzinterview.

image

Münchner Arzt vor Gericht wegen Sex während Darmspiegelung

Ein Arzt soll während Koloskopien 19 Patientinnen sexuell missbraucht haben. Er sagt, die Vorwürfe seien erfunden und eine Intrige.

image

Pflege- und Ärztemangel: Rekordwerte bei offenen Stellen

Die Gesundheitsbranche bleibt führend bei der Suche nach Fachkräften. Laut dem neuen Jobradar steigen die Vakanzen in mehreren Berufen wieder – entgegen dem allgemeinen Trend auf dem Arbeitsmarkt.

image

Im Schaufenster stehen vor allem unwirksame Medikamente

Bieler Ärzte schlagen eine neue Etikette für rezeptfreie Arzneimittel vor. Sie soll zeigen, wie verlässlich die Wirksamkeit nachgewiesen worden ist.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.