«Warum das BAG keine Fakten mag»
Nach der Zürcher Ärztegesellschaft nimmt auch die Gesellschaft der Solothurner Ärztinnen und Ärzte Stellung zur BAG-Studie über die Ärztelöhne. Und der Co-Präsident nennt Finanzzahlen zu seiner Praxis.
, 30. Oktober 2018 um 11:01- Die Ärzteschaft hat während Jahren die Lohnerhebungen jährlich durchgeführt und publiziert, bis das Bundesamt für Sozialversicherung (BSV) der FMH diese Datenerhebung im 2013 untersagt hat.
- Im November 2016 bis März 2017 wurde vom Bundesamt für Statistik (BFS) der Auftrag aus dem Krankenversicherungsgesetz umgesetzt, über MARS/MAS umfassende Daten bei den Praxen einzuholen. Das Resultat wurde im April 2018 publiziert, mit den aktuellsten Zahlen, aber noch vor der Tariffestsetzung des Bundesrates, belief sich das Einkommen einer Praxis auf 155'000 Franken. Das BAG liess die Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS) unkommentiert liegen, keine Medienmitteilung, keine Bemerkung, nichts.
- Letzte Woche bestätigte die FMH das Resultat des BFS mit den eigenen Zahlen.
- Just am Montag gab das BAG das Resultat der eigenen Studie (aus dem Büro Bass) bekannt, die offenbar seit Monaten fertiggestellt war (vgl. Datum auf der Studie).
Co-Präsident der Ärztegesellschaft nennt seine Finanzzahlen
«Kann nur politisch motiviert sein»
- die Daten nicht nur vor dem zweiten Tarifeingriff bzw. -festsetzung erhoben wurden und bereits neun Jahre alt sind;
- es neuere Daten vom Bundesamt für Statistik gibt;
- die Studie die Einkommen hochrechnen musste, für ein 80-Prozent-Pensum einfach ein 100-Prozent-Pensum genommen wurde;
- sich an keiner Stelle eine Frage zur Qualität oder deren Messung gestellt wird;
- das Medianeinkommen bei rund 190'000 Franken liegt, während das BFS ein Praxeneinkommen von rund 155'000 Franken errechnet hat;
- nur Ärztinnen und Ärzte mit Facharzttitel und einem AHV-pflichtigen Einkommen berücksichtigt wurden, d.h. die gesamte Jungärzteschaft und die sich Ausbildung befindenden – das sind rund ein Viertel! - unbeachtet blieben.
Kritisch den Aussagen gegenüberstehen
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