Vom Klinikum Dortmund ans Kantonsspital Aarau

Der Nachfolger von Walter Marti ist bestimmt: Der bekannte deutsche Chirurg Mark Hartel wird Chefarzt Chirurgie in Aarau.

, 28. Januar 2016 um 10:34
image
  • spital
  • kanton aargau
  • chirurgie
Mark Hartel wird ab Juli 2016 neuer Chefarzt der Klinik für Chirurgie am Kantonsspital Aarau. Derzeit ist er Direktor der Klinik für Chirurgie am Klinikum Dortmund, einem der grössten deutschen Krankenhäuser. Hartel löst Walter R. Marti ab, der das KSA auf Ende April verlässt.
«Wir sind glücklich, eine so wichtige Stelle wie die des Chefarztes der Klinik für Chirurgie mit einem exzellenten und vielseitigen Facharzt besetzen zu können», sagt Robert Rhiner, der CEO des Kantonsspitals Aarau. 

Erstarken – aber auch Erhalt von Knowhow

Mark Hartel, 55, ist ein Viszeralchirurg mit Zusatzausbildung in Gefässchirurgie und Transplantationsmedizin. Sein fachlicher Schwerpunkt liegt bei chirurgischen Eingriffen an den Organen des Verdauungsapparates. Unter seiner Leitung erhielt die Klinik für Chirurgie in Dortmund Zertifizierungen für Darm- und Pankreaschirurgie, endokrine Chirurgie und minimal-invasive Chirurgie.
Im Kantonsspital Aarau erhofft man sich mit Mark Hartels Ernennung das Erstarken der Viszeralchirurgie. Wichtig sei auch der Erhalt von Know-how in den zertifizierten Krebszentren Darm und Pankreas, so Robert Rhiner weiter. Das Dortmunder Darmzentrum zählt laut deutscher Krebsgesellschaft zu den Besten unter 300 zertifizierten Zentren.

Ulm, Mannheim, Heidelberg, München, Dortmund

Hartel, deutsch-schweizerischer Doppelbürger, ist in Deutschland aufgewachsen und hat an der Universität Ulm Medizin studiert. Als Oberarzt war er an den Universitätskliniken Mannheim und Heidelberg tätig. Nach vier Jahren als leitender Arzt am Klinikum rechts der Isar in München wechselte er 2010 als Klinikdirektor nach Dortmund.
An der Technischen Universität München erhielt er eine ausserplanmässige Professur, nachdem er die Habilitation für seine Forschung auf dem Gebiet der Pankreaskarzinome erlangte. 

Lob von den Kollegen

2014 und 2015 wurde Martel auf der Ärzteliste des Magazins «Focus» unter die Top-Mediziner Deutschlands gewählt, als einziger Vertreter der Viszeralchirurgie; das Ranking von «Focus» basiert auf der Befragung von  Patienten und Ärzten, aber auch der Auswertung von Foren und Arztbewertungsportalen, Medizindatenbanken sowie Fachzeitschriften. 
Martels Vorgänger Walter Marti hatte im August die Kündigung eingereicht: Gemeinsam mit seinem Leitenden Arzt Gaudenz Curti verlässt der Chefchirurg das Aargauer Kantonsspital, um sich «einer neuen beruflichen Herausforderung zu stellen». Marti war während sieben Jahren als Chefarzt der Klinik für Chirurgie und Viszeralchirurgie tätig; zugleich amtierte er auch als Leiter des Bereiches Chirurgie. Er war 2009 vom Universitätsspital Basel zum Kantonsspital Aarau gestossen.

Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Auf dem richtigen Weg

Der Markt für Krankenhaus-Informationssysteme (KIS) befindet sich in einer Phase tiefgreifender Transformation. Die aktuellen Trends und Herausforderungen der Branche sowie die Erwartungen der Kliniken beleuchtet Dirk Müller, Director Product Management CIS4U bei Dedalus HealthCare.

image

Sparprogramme reichen nicht: Das Spitaljahr im Check

Kooperationen, weniger Angebote, effizientere Abläufe, Schliessungen, Nullrunden bei den Löhnen: Die öffentlichen Akutspitäler haben viel getan, um die Finanznot zu bekämpfen. Fazit: So geht es trotzdem nicht weiter.

image

Spitäler 2025 und 2026: Bessere Margen – aber grosse Tarif-Fragezeichen

Die Finanzchefs der Schweizer Spitäler erwarten fürs Erste eine etwas bessere Rentabilität. Zugleich sorgt das neue Tarifsystem für Unsicherheit. Die Erwartungen reichen von Mehreinnahmen bis zu spürbaren Einbussen.

image

Die 10-Prozent-Illusion der Schweizer Spitäler

Eine Betriebsrendite von zehn Prozent galt lange als Überlebensregel für Akutspitäler. Womöglich ist dieser Richtwert inzwischen zu tief. Die Beratungsfirma PwC fordert mehr Effizienz – die Spitäler höhere Tarife.

image

Spitalhygiene: Geschlechtsneutrale WCs bergen ein Risiko

In schottischen Krankenhäusern wurden Damen-, Herren- und Unisex-Toiletten auf Keime geprüft. Heraus kamen drastische Unterschiede.

image

Eine Zusammenarbeit, vernetzt wie das Gefässsystem

Wie in den meisten anderen medizinischen Fachbereichen setzt das Spital Lachen auch in seinem Gefässzentrum auf eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit. Sie garantiert den Patientinnen und Patienten eine professionelle und ganzheitliche Diagnostik, Behandlung und Nachbehandlung.

Vom gleichen Autor

image

Spital heilt, Oper glänzt – und beide kosten

Wir vergleichen das Kispi Zürich mit dem Opernhaus Zürich. Geht das? Durchaus. Denn beide haben dieselbe Aufgabe: zu funktionieren, wo Wirtschaftlichkeit an Grenzen stösst.

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.