An sich sind es erfreuliche Nachrichten der Blutspende SRK Schweiz: Im Schweizer Register für Blutstammzellspender sind derzeit fast 172'000 Personen registriert. Das sind rund 9'500 Registrierte mehr als vor einem Jahr.
Medizinische und persönliche Gründe
Doch wenn die registrierten Personen für eine Spende angefragt werden, ist nur noch die Hälfte tatsächlich bereit dazu. Die andere Hälfte ist nicht verfügbar; einerseits aus medizinischen Gründen, andererseits aus persönlichen Gründen.
Blutspende SRK Schweiz will nun reagieren: Registrierte werden künftig während des Registrierungsprozesses eng begleitet und anschliessend regelmässig mit thematischen Newslettern sensibilisiert. «Damit soll die Spenderbindung erhöht und die grosse Bedeutung der Blutstammzellspende regelmässig in Erinnerung gerufen werden», schreibt die Organisation in einer Mitteilung.
Zur Behandlung von Leukämie
Blutstammzellen werden transplantiert, um schwere Krankheiten des Blutes und des Immunsystems zu behandeln, beispielsweise Leukämie. Zur Spende angefragt werden registrierte Personen nur dann, wenn die eigenen Gewebemerkmale mit denen einer behandlungsbedürftigen Person übereinstimmen. Aufgrund der grossen Anzahl an Merkmalen ist die Wahrscheinlichkeit eher gering, je für eine Spende angefragt zu werden.
In der Schweiz haben letztes Jahr 65 Blutstammzellspenden stattgefunden. Letztes Jahr waren es 70, vorletztes Jahr 61 Spenden. Für die Spende erhält man kein Geld. Ärzte bevorzugen aus medizinischen Gründen Blutstammzellen von Männern bis 30 Jahren. Allerdings sind derzeit nur 35 Prozent der Registrierten Männer.
Blutverbrauch höher als während Lockdown
Die Blutspende SRK meldet bei den übrigen Blutprodukten eine «stabile Blutversorgung» im vergangenen Jahr. Spürbar war jedoch, dass die Blutspende SRK im Vergleich zum Jahr 2020, als viele Behandlungen verschoben worden sind, wieder mehr Blutprodukte liefern musste.
Der Bedarf an roten Blutkörperchen, dem wichtigsten Blutprodukt, ist von 213'000 auf 217’00 Einheiten gestiegen. Die Zahl der Blutspenden stieg auf gut 268'000. Das sind zwar 2000 Spenden mehr als 2020, aber immer noch gut 3000 weniger als vor der Pandemie.