Der Verband Schweizerischer Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte (VSAO) hat zum sechsten Mal die Spitalrose vergeben. Die diesjährige Ehrung geht an die Klinik für Innere Medizin am Centre hospitalier universitaire vaudois (CHUV).
Mit dem Preis ehrt der Verband jährlich ein Spital, eine Klinik oder eine Weiterbildungsstätte. Und zwar für Bemühungen, welche die Arbeitsbedingungen der Ärztinnen und Ärzte oder die ärztliche Weiterbildung verbessern.
Der Bürokratie nicht machtlos gegenüberstehen
«Das CHUV liefert einen eindrücklichen Beleg dafür, dass man der zunehmenden Bürokratie nicht machtlos gegenübersteht», sagt VSAO-Präsidentin Anja Zysk zur Auszeichnung.
Auch die Medizinische Klinik des Spitals Thun mit der Arbeitsgruppe «Reduce to the max» und die Abteilung Berichts- und Anfragemanagement am Kantonsspital Luzern (Luks) standen auf der Liste mit den Kandidaturen für die Spitalrose
(mehr dazu auch hier).
Mit diesen Massnahmen konnten die Arbeitsbedingungen der jungen Ärzte am CHUV verbessert werden:
- Tagesablauf: Um acht Uhr findet ein Treffen statt, an dem Ärzteschaft, Stationsleitende, Pflegepersonal und Sekretariat teilnehmen. Ziel sei der interprofessionelle Austausch, um die Patientenbetreuung zu planen und koordinieren.
- Koordination Weiterbildung: Durch die Zusammenfassung von Weiterbildungszeiten an halben Tagen müssen die lernenden Ärzte ihre Arbeit weniger unterbrechen und den Ort wechseln.
- Administrative Entlastung: Neu gibt es medizinische Sekretariatsmitarbeitende, die sich mit den Assistenzärzten das Büro teilen, sie bei administrativen Aufgaben entlasten und für Kontinuität bei den Prozessen sorgen.
Mehr Zeit für die Patienten
Resultate dieser Änderungen seien etwa weniger Überzeiten und die frühere Entlassung von Patienten nach Hause. «Unsere jungen Ärztinnen und Ärzte schätzen es, dass sie sich nun stärker auf die Tätigkeit am Krankenbett konzentrieren können», sagt CHUV-Klinikleiter Peter Vollenweider. Die Ärzteschaft könnten mehr Patienten pflegen – und die Stimmung in unseren Teams sei besser geworden.
Vor ein paar Jahren wurde am Universitätsspital Lausannen festgestellt, dass die Assistenzärzte 15 Mal am Tag die Tätigkeit wechseln und täglich 1 Stunde und 35 Minuten Überzeit leisten.
Beliebtester Arbeitgeber
Für das Unispital Lausanne bedeutet die Spitalrose eine weitere Auszeichung. Erst vor kurzem ging das CHUV in einer grossen Umfrage unter Studierenden als
beliebtester Arbeitgeber hervor. Das Spital in Lausanne gehört zudem laut einem Ranking zu den
zehn besten Spitälern der Welt.