Tessiner Spitalverbund EOC gewinnt Spitalrose 2024

Für sein Engagement zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie bei schwangeren Ärztinnen erhält der Tessiner Spitalverbund die Auszeichnung des VSAO.

, 23. September 2025 um 05:56
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von l.n.r.: Dr. Med. Giorgia lo Presti, Präsidentin ASMACT Tessin; Dr. Med. Severin Baerlocher, Präsident vsao Schweiz; Monica Ghielmetti, Leiterin Human Resources EOC; Glauco Martinetti, CEO EOC; Raffaele de Rosa, Regierungsrat des Departement Gesundheit und Soziales; Paolo Sanvido, Präsident des Verwaltungsrates EOC; Simona Minotti Cristiano, Verantwortliche Human Resources Spital Bellinzona und Täler; Lorenzo Fauth, Verantwortlicher Human Resources Spital Lugano & Präsident Paritätische Kommission EOC & ASMACT
Die Spitalrose 2024 des Verbands Schweizerischer Assistenz- und Oberärztinnen (vsao) geht an den Tessiner Spitalverbund EOC. Gewürdigt wird dessen Engagement für schwangere Ärztinnen und junge Mütter – «mit Massnahmen, die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben erleichtern und den Mutterschaftsschutz konkret stärken», so die Mitteilung .
Der Preis wird jährlich an Spitäler verliehen, die Arbeits- und Weiterbildungsbedingungen für Ärztinnen und Ärzte verbessern. Das EOC überzeugte die Jury mit einer Reihe innovativer Regelungen im Gesamtarbeitsvertrag, der 2023 in Kraft trat. Dazu gehören ein bezahlter Mutterschaftsurlaub von 19 Wochen, eine strukturierte Begleitung durch Personalabteilung und Vorgesetzte sowie die automatische Verlängerung befristeter Verträge bis zum Ende des Mutterschaftsurlaubs.
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«Eine Kultur zu fördern, die Inklusion, Mutterschaft und berufliche Wiedereingliederung unterstützt, ist enorm wichtig – gerade bei einem Frauenanteil von über 60 Prozent im Medizinstudium», sagte vsao-Präsident Severin Baerlocher bei der Preisverleihung. Auch die Tessiner Sektion betonte, wie zentral klare Lösungen für Ärztinnen in dieser Lebensphase seien.
Das EOC selbst sieht die Auszeichnung als Bestätigung seiner Werte. «Unsere Massnahmen stärken nicht nur das Arbeitsgesetz, sondern fördern eine Unternehmenskultur, die auf Unterstützung und Gleichstellung basiert – und damit auch die Qualität der Patientenversorgung», erklärte Personalchefin Monica Ghielmetti.
Die Spitalrose wird seit 2013 vergeben. Sie ging bereits 2015 ans Berner Inselspital für eine vorbildliche Regelung des Mutterschaftsurlaubs.
Die letzte Spitalrose 2023 ging ans Interdisziplinäre Notfallzentrum des Kantonsspitals Baden, welches für seine Weiter- und Fortbildungprogramme ausgezeichnet wurde.
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