Die SRF-Sendung «Kassensturz» machte an diesem Dienstag die Arbeitszeiten – beziehungsweise Überstunden – bei den Assistenzärzten zum grossen Thema. Speziell genannt wurde der Spitalverbund Appenzell Ausserrhoden beziehungsweise das Spital Herisau, wo 12- bis 18-Stunden Schichten immer noch üblich seien; eine Assistenzärztin sprach anonym sogar von 20-Stunden-Schichten. Worauf der Chefarzt (so die junge Ärztin) die Überstunden kommentiert habe mit dem Satz: «Du arbeitest zu langsam. Du bist nicht effizient.»
In der 17-Minuten-Reportage werden auch die
bereits bekannten Verstösse am Spital Oberengadin in Samedan erwähnt.
Es kommen – stets anonym – weitere Assistenzärztinnen zu Wort. Eine berichtet von 14-Stunden in der Chirurgie. Wollte sie sich weigern, so hiess es: «Wenn du keine Chirurgin sein willst, dann lass es bleiben.»
Eine andere Ärztin schilderte das Muster, bei dem man später «einbadgt» und früher «ausbadgt» – sich also abmeldet, aber dann weiterarbeitet. «Weil man sonst zu viel Überstunden hat und es heisst, man sei nicht effizient», so die Erklärung. Die Vorgesetzten wüssten davon.
Auch Angelo Barrile, der ehemalige VSAO-Präsident, erwähnt im Beitrag, dass Kliniken das Spiel mit dem Badge verlangen.