Ignazio Cassis besitze Glaubwürdigkeit, eine grosse Reputation und sei in Bundesbern gut vernetzt, sagte der Tessiner FDP-Präsident Bixio Caprara. Damit habe er die grössten Wahlchancen. Eine Einerkandidatur biete die besten Chancen, um das Rennen um den frei werdenden Bundesratssitz zu Gunsten der Tessiner FDP zu entscheiden.
Cassis zeigte sich bereit für die Herausforderung - und nahm auch einmal mehr zu seinem verschiedentlich kritisierten Engagement als Präsident des Krankenkassenverbands Curafutura Stellung. Er meinte, dass das Mandat immer transparent gewesen sei.
«Für mich ist Lobbyismus kein schlechtes Wort», so Cassis. Die Krankenkassen seien ein integraler Bestandteil des Schweizerischen Gesundheitssystems. Er engagiere sich dafür, dass der Bevölkerung weiterhin ein bezahlbares Gesundheitsangebot zur Verfügung stehe.
Auf Kandidatur konzentrieren
Das offizielle FDP-Ticket wird erst am 1. August 2017 vorgestellt. An der ausserordentlichen Parteiversammlung soll zuerst geklärt werden, ob das von der Parteileitung vorgeschlagene Einerticket überhaupt gewünscht ist.
Sollte Cassis definitiv als Kandidat nominiert werden, würde er bis zur Bundesratswahl am 20. September 2017 sämtliche Mandate ruhen lassen. Er wolle sich ganz und gar auf die Kandidatur vorbereiten. Neben dem Krankenkassenverband Curafutura präsidiert er auch den Heimverband Curaviva.
Alternativ könnten die FDP-Delegierten auch beschliessen, mehrere Kandidaten ins Rennen zu schicken. Der Tessiner Parteichef Bixio Caprara stellte aber klar, dass Gespräche mit allen wichtigen Parteiexponenten geführt worden seien, um die Einerkandidatur abzusichern.