Tessiner FDP schickt Ignazio Cassis ins Rennen

Der Nationalrat und Curafutura-Präsident soll Nachfolger von Bundesrat Didier Burkhalter werden. Falls er tatsächlich nominiert wird, würde er sämtliche Mandate ruhen lassen.

, 11. Juli 2017 um 13:00
image
  • curafutura
  • politik
Ignazio Cassis besitze Glaubwürdigkeit, eine grosse Reputation und sei in Bundesbern gut vernetzt, sagte der Tessiner FDP-Präsident Bixio Caprara. Damit habe er die grössten Wahlchancen. Eine Einerkandidatur biete die besten Chancen, um das Rennen um den frei werdenden Bundesratssitz zu Gunsten der Tessiner FDP zu entscheiden. 
Cassis zeigte sich bereit für die Herausforderung - und nahm auch einmal mehr zu seinem verschiedentlich kritisierten Engagement als Präsident des Krankenkassenverbands Curafutura Stellung. Er meinte, dass das Mandat immer transparent gewesen sei. 
«Für mich ist Lobbyismus kein schlechtes Wort», so Cassis. Die Krankenkassen seien ein integraler Bestandteil des Schweizerischen Gesundheitssystems. Er engagiere sich dafür, dass der Bevölkerung weiterhin ein bezahlbares Gesundheitsangebot zur Verfügung stehe.

Auf Kandidatur konzentrieren

Das offizielle FDP-Ticket wird erst am 1. August 2017 vorgestellt. An der ausserordentlichen Parteiversammlung soll zuerst geklärt werden, ob das von der Parteileitung vorgeschlagene Einerticket überhaupt gewünscht ist. 
Sollte Cassis definitiv als Kandidat nominiert werden, würde er bis zur Bundesratswahl am 20. September 2017 sämtliche Mandate ruhen lassen. Er wolle sich ganz und gar auf die Kandidatur vorbereiten. Neben dem Krankenkassenverband Curafutura präsidiert er auch den Heimverband Curaviva.
Alternativ könnten die FDP-Delegierten auch beschliessen, mehrere Kandidaten ins Rennen zu schicken. Der Tessiner Parteichef Bixio Caprara stellte aber klar, dass Gespräche mit allen wichtigen Parteiexponenten geführt worden seien, um die Einerkandidatur abzusichern.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Nun lässt der Bund das Kostenwachstum bei den Krankenkassen-Leistungen überwachen

In einem Monat beginnt die Kommission für das Kosten- und Qualitätsmonitoring EKKQ, die Preisentwicklung im Gesundheitswesen zu beobachten.

image

Beschwerde gegen das SIWF: Der medizinische Nachwuchs verliert die Geduld

Eine Gruppe von Nachwuchsmedizinern geht vor das Bundesverwaltungsgericht: wegen «ungerechtfertigter Verzögerung» bei der Vergabe von Facharzttiteln.

image

Für Apotheken wird der Verkauf von Medikamenten der Kategorie B einfacher

Die Apotheken sollen nicht unter der Umteilung der Arzneimittel-Kategorien leiden. Der Bundesrat erleichtert ihnen deshalb die obligatorische Dokumentation.

image

Suva soll Asbestopfer-Fonds mitfinanzieren

Die Stiftung Entschädigungsfonds für Asbestopfer (EFA) hat zu wenig Geld. Nun könnte es Unterstützung von der Suva geben.

image

Bundesrat bewilligt Tardoc und Pauschalen - Chirurgen sind «bestürzt»

Der Bundesrat will das neuen Tarifsystem mit einigen Änderungen im Januar einführen. Die FMCH prangert die Pauschalen erneut als teilweise gesetzeswidrig an.

image

Neuer Name, altes Dossier: Bundesrat macht aus dem EPD das E-GD

Nun beerdigt der Bundesrat das unbeliebte elektronische Patienten-Dossier – und macht kurzerhand ein elektronisches Gesundheitsdossier daraus.

Vom gleichen Autor

image

Pflege: Zu wenig Zeit für Patienten, zu viele Überstunden

Eine Umfrage des Pflegeberufsverbands SBK legt Schwachpunkte im Pflegealltag offen, die auch Risiken für die Patientensicherheit bergen.

image

Spital Frutigen: Personeller Aderlass in der Gynäkologie

Gleich zwei leitende Gynäkologen verlassen nach kurzer Zeit das Spital.

image

Spitalfinanzierung erhält gute Noten

Der Bundesrat zieht eine positive Bilanz der neuen Spitalfinanzierung. «Ein paar Schwachstellen» hat er dennoch ausgemacht.