3,4 Millionen Franken will die STS AG für ihr Spital in Zweisimmen – pro Jahr. Die Spitalgruppe hat ein entsprechendes Gesuch beim Kanton eingereicht, wie
die Zeitung «Der Bund» meldet.
Ein Grund ist schlechte Auslastung. Auf der anderen Seite ist das Spital im Oberland für den Kanton Bern «versorgungsnotwendig», so dass er den Weiterbetrieb vorschreibt.
Spitalpräsident: «Leistungsabbau als Option»
Derzeit prüfe das kantonale Spitalamt das Gesuch. Dort vermutet man aber, dass das Beispiel Nachahmer anziehen könnte, wie Amtsvertreterin Annamaria Müller im Bericht zitiert wird.
Für den STS-Spitalpräsidenten Thomas Bähler geht es laut dem Bericht aber nicht nur um «Geld, sondern auch um das zukünftige Leistungsangebot in der Region.» Bei einem «Nein» komme auch ein Leistungsabbau als Option ins Spiel, so Bähler weiter.
«Das ist brisant», kommentiert die Zeitung. Denn dies wurde im Abstimmungskampf zur Spitalstandortinitiative ausgeschlossen. Diese wollte den Weiterbetrieb des Spitals langfristig sichern.
Thun macht sich Sorgen um die jährlichen Geldabflüsse
Nebst Budgetproblemen und der komplexen Rechtssituation stellt «Der Bund» die Frage, ob solche Subventionen überhaupt möglich seien. Das Spitalversorgungsgesetz sieht die Möglichkeit vor, gemeinwirtschaftliche Leistungen zu vergüten, aber nur dann, wenn alle Querfinanzierungen innerhalb der Spitalgruppe ausgeschöpft sind.
Im konkreten Fall hiesse dies: Erst wenn auch der gesamte Gewinn des Spitals in Thun aufgebraucht sei, könne die Spitalgruppe für Zweisimmen Geld bekommen. Die STS betreibt das Spital in Thun und Zweisimmen.
Daran dürfte die Region Thun keine Freude haben, steht im Bericht weiter. Denn dort mache man sich aufgrund «der jährlichen Geldabflüsse» nach Zweisimmen «Sorgen um den Spitalhauptstandort Thun», wird Stadtpräsident Raphael Lanz zitiert.