Steht Kooperation von Uni- und Privatspital vor dem Aus?

Eine Analyse der GDK gibt der Kritik am geplanten Modell Auftrieb.

, 15. November 2019 um 10:11
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Im Juni haben das Universitätsspital Basel (USB) und das Bethesda Spital bekannt gegeben,  in der Orthopädie ab 2020 «noch enger zusammenarbeiten» zu wollen. Am Bethesda Spital sollen dann elektive und ambulante Eingriffe durchgeführt, am USB sollen Traumatologie, Intensiv- und Notfallmedizin konzentriert werden. Doch die geplante Kooperation befindet sich im Gegenwind.  
Die Merian Iselin Klinik - eine direkte Konkurrentin - hat im September bekannt gegeben, dass sie die Kooperation aus rechtlicher Sicht als nicht zulässig taxiere. So verfüge das Bethesda Spital in der Orthopädie nicht über die benötigten kantonalen Leistungsaufträge. Zudem seien die Leistungsaufträge Standort gebunden.
Nun gibt es für das Kooperationsprojekt erneut schlechte Nachrichten. Dies in der Form einer rechtlichen Einschätzung der schweizerischen Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK). Diese teilt  die Kritik der Merian Iselin Klinik. Die «BZ Basel» zitiert aus dem Schreiben der GDK:  «Zwei (oder mehr) Standorte können für eine Leistung zusammenarbeiten, wenn beide Standorte einen entsprechenden Leistungsauftrag haben.»  
Im USB geht man dennoch davon aus, dass die Kooperation wie geplant zustande kommt, wie ein Sprecher im Artikel zitiert wird.

Profitiert das Kantonsspital und die Hirslanden Klinik?

Lachende Dritte (und Vierte) könnten das Kantonsspital Baselland (Standort Bruderholz) und die Hirslanden Klinik Birshof sein. Diese haben letzte Woche bekannt gegeben, dass sie im Bereich der Orthopädie ihrerseits kooperieren wollen. Und da beide Institutionen über Leistungsaufträge erfüllen, könnten die beiden Baselländer Spitäler am Stadtrand Basels den beiden Stadtspitälern dereinst den Rang ablaufen.
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