Die private
Klinik Siloah hat bei Bern neue Räume für die Langzeitpflege eröffnet: In Gümligen wurden ein neuer Geriatriebereich eingeweiht und gestern der Öffentlichkeit präsentiert. Das
«Berner Spitalzentrum für Altersmedizin», so der Name, bietet 70 Akutbetten an.
So lautete die harsche Kritik, die Inselspital-Präsident Joseph Rohrer im Mai geäussert hatte: «Das ist doch absurd», sagte er damals in derselben
«Berner Zeitung»: «Wir bauen 250 Betten ab, damit wir uns im Interesse der Steuer- und Prämienzahler auf ein Stadtspital konzentrieren können. Dann kommt ein Privatspital, wirbt uns Personal im grossen Stil ab und baut unkontrolliert und massiv neue Angebote auf. Und am Schluss will man von uns, dass wir ein redimensioniertes Stadtspital betreiben.»
«Die Patienten sind einfach da»
Bei der gestrigen Einweihung konterte Siloah-Direktor Thomas Mattmann nun mit dem Argument, dass ihr Angebot einem Bedürfnis entspreche: «Die Patienten sind einfach da –unabhängig davon, ob man das Angebot für sie abbaut oder nicht.»
Es sei auch nicht so, dass die Siloah-Gruppe ihre Dienstleistungen teurer anbiete als ein öffentliches Spital. Weshalb die Behauptung, der Ausbau belaste die Steuer- und Prämienzahler, völlig aus der Luft gegriffen sei.
Chefarzt Jon Lory, der vom Zieglerspital zu Siloah gewechselt war, spielte den Ball gar ans Spital Netz Bern zurück: «Wir merkten, dass die Akutgeriatrie für Insel und Spital Netz Bern keine Rolle spielte» – dies obwohl das Bedürfnis da sei.
Immerhin werde das neue Spitalzentrum für Altersmedizin schon nach den ersten zehn Tagen seines Bestehens von zwanzig Patienten genutzt.