Der von einer paritätischen Verhandlungsgruppe erarbeitete Sozialplan für das Spital Heiden liegt vor. Er gilt für die Mitarbeitenden des Spitals Heiden, denen im Rahmen der Verlegung der stationären Chirurgie zur Klinik Am Rosenberg gekündigt werden muss.
Bekanntlich konzentriert sich das öffentliche Spital Heiden ab nächstem Frühjahr voll auf Innere Medizin und Geburtshilfe; die chirurgischen Aufgaben übernimmt weitestgehend die Hirslanden-Privatklinik im gleichen Ort. In der Folge muss der Ausserrhoder Spitalverbund SVAR auch Stellen abbauen – und zwar in Chirurgie und Anästhesie, beim OP-Personal in der Pflege auf der chirurgischen Bettenstation sowie beim Support.
Weitere Lösungen gesucht
Die Kündigungen werden im Januar 2017 ausgesprochen. Wie der Spitalverbund Appenzell Ausserrhoden SVAR mitteilt, sind rund 45 Mitarbeitende betroffen – allerdings keine Lernenden. Auf der anderen Seite konnten bis zum heutigen Zeitpunkt zehn Personen eine andere Stelle innerhalb des SVAR zugesichert werden.
Auch laufen Gespräche innerhalb des Spitalverbundes sowie mit der Klinik Am Rosenberg, um womöglich weitere Vakanzen mit Mitarbeitenden des Spitals Heiden zu besetzen.
Der Sozialplan sieht vor, dass der SVAR einen internen Beratungsservice sicherstellt. Den betroffenen Angestellten wird nach Möglichkeit eine Stelle an anderen Standorten des Verbundes angeboten. Zudem sichert der SVAR zu, sich bei notwendigen Fort- und Weiterbildungen sowie Outplacements finanziell zu beteiligen. Bestehende Rückzahlungsvereinbarungen werden vollständig erlassen.
Die Entschädigungsregelung berücksichtigt das Dienstalter, das Lebensalter und den Beschäftigungsgrad. Die Zahlung erfolgt einmalig beim Austritt, unabhängig von einer allfälligen Einkommensverminderung oder einer Anschlusslösung.
Rund 50 Prozent der Betroffenen seien um die 40 Jahre oder jünger, so der SVAR weiter.
Die Kosten des Sozialplans trägt der Spitalverbund. Er rechnet mit Kosten von circa 650‘000 bis 750‘000 Franken.
«Durchhalteprämie»
Eine Klausel im Vertrag greift ein häufiges Problem im Spitalwesen auf – nämlich dass gleich reihenweise Schlüsselpersonen in solchen Situationen des Wandels abspringen. Unter dem Stichwort «Durchhalteprämie» bestimmt der Sozialplan, dass 34 Personen, deren Arbeit bis auf Weiteres unbedingt erforderlich ist, eine Prämie erhalten. Die angebotene Summe beträgt 10 Prozent des Bruttolohnes der vereinbarten Durchhaltezeit.
Gemeint ist dabei wohl insbesondere die heikle Phase zwischen heute und April nächsten Jahres: Dann nämlich tritt die neue Organisation in Kraft – also die Arbeitsteilung mit der Klinik Am Rosenberg.