Spitalfusion: gewichtiges Nein

Die Ständerätin Anita Fetz spricht sich gegen die geplante Basler Spitalfusion aus. Sie befürchtet einen Prämienanstieg - und Nachteile für Basel-Stadt.

, 4. Januar 2019 um 20:20
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Opposition gegen die baslerische Spitalfusion: Im Halbkanton Baselland ist es der Freisinn, der sich gegen Fusion ausspricht. Im Kanton Basel-Stadt spricht sich ein Komitee von Politikerinnen und Politikern aus der SP, den Grünen und Basta gegen die Fusion aus. Gut einen Monat vor der Volksabstimmung zur Fusion erhalten die Fusionsgegner Unterstützung von einem lokalen Politschwergewicht. Die langjährige Ständerätin Anita Fetz (SP/BS) spricht sich deutlich gegen die Fusion von Universitätsspital Basel und Kantonsspital Baselland aus. Fetz Meinung hat in Basel Gewicht. 
Diese Woche nahm die Ständerätin an der Medienkonferenz der städtischen Fusionsgegnerschaft teil, wie die «Basellandschaftliche Zeitung» schreibt. Fetz kritisiert, das unklar sei, wie die versprochenen 70 Millionen Franken an Einsparungen entstehen sollen. Fetz glaubt zwar, dass die Steuerzahlenden entlastet werden; dies aber zulasten höherer Krankenkassenprämien.
Mehr zahlen, keine Vorteile
Fetz und das Nein-Komitee sehen zudem den städtischen Halbkanton als Verlierer. Dieser müsse bei der Fusion für zwei Drittel der Kosten aufkommen, habe anschliessend aber dasselbe wie Baselland, das massiv weniger bezahle. Das Komitee befürchtet zudem, dass die Arbeitsbelastung für das Pflegepersonal durch die Fusion zunehmen könnte.
Befürworter in der Mehrheit
Doch nicht alle Fachkräfte teilen diese Bedenken. Die Basler Sektion des Schweizer Berufsverbands der Pflegefachfrauen und -männer bejaht die Fusion. Auch das Gros der Parteien unterstützt die Fusion. Abgerechnet wird am 10. Februar bei zwei separaten Urnengängen in den beiden Halbkantonen.
Was ein Scheitern der Fusion für Folgen hatte, erklärt Thomas Pfluger vom Universitätsspital Basel im Medinside-Interview.
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