Am Dienstag diskutiert das Neuenburger Kantonsparlament über eine Umgruppierung und
Zentralisierung der Spitäler. Zur Sprache kommt auch die
drohende Schliessung des baufälligen Spitals in La Chaux-de-Fonds.
Zur Erinnerung: Das 111-Betten-Akutspital soll durch einen Neubau ersetzt werden, der hauptsächlich als Reha-Zentrum dienen wird. Doch eine Gruppe von «vier Musketieren» macht jetzt einen brisanten Vorschlag, um das Spital doch noch zu erhalten.
Public Private Partnership als Lösung
Das offizielle Ziel der Gruppe: die Qualität in der Pflege und die Nähe zum Publikum in den Berggebieten erhalten. Konkret sieht das Angebot an den Spitaleigentümer Neuenburg
(Hôpital Neuchâtelois) wie folgt aus:
- Der Schweizer Immobilien-Vermögensverwalter Patrimonium kauft die bestehende Infrastruktur.
- Das Hôpital du Jura bernois (HJB) bringt das Know-How in den Bereichen Strategie und operatives Management.
- Das neue Spital soll in eine neue Aktiengesellschaft überführt werden. Aktionäre sind die Städte La Chaux-de-Fonds und Le Locle.
Wie hoch ist der Kaufpreis?
Das Angebot der nach eigenen Angaben «glaubwürdigen Partner» findet die volle Unterstützung der Gemeinderäte der beiden Städte, wie es
in einer Mitteilung heisst. Beim Transaktionsbetrag handelt es sich um einen geschätzten Betrag von mehreren Millionen Franken. Die Rede ist von einer Kaufsumme zwischen 50 und 65 Millionen Franken, wie Patrimonium-Gründer Christoph Syz
dem Regionalsender RTN erklärt.
Nähe zu Swiss Medical Network
Der Vermögensverwalter Patrimonium arbeitet seit mehreren Jahren eng mit der Privatklinikgruppe Swiss Medical Network
(SMN) zusammen. Der Investor verwaltet und berät unter anderem die Firma Swiss Healthcare Properties
(SHP), das Immobilienportfolio der SMN-Muttergesellschaft Aevis Victoria.
Das Verwaltungsratspräsidium von SHP hat Aevis- und SMN-Verwaltungsratsmitglied Antoine Hubert. Als Mitglied ist zudem Patrimonium-Gründer Christoph Syz aufgeführt.
Gegenüber der
lokalen Newsplattform «Arcinfo» sagte Hubert, er sei über die Transaktion nicht informiert. Er erklärte lediglich, dass es sich bei der neuen Firmenkonstruktion um eine Konkurrenz für die Klinik Montbrillant handeln würde.