Mit 12'900 Franken verbuchte die
Spitäler FMI AG im letzten Jahr lediglich einen Mikrogewinn. Im Vorjahr hatte das Unternehmen – das die Spitäler in Interlaken und Frutigen sowie das Gesundheitszentrum Meiringen führt – noch einen Reingewinn von 574'000 Franken gemeldet.
Der Rückgang erklärt sich aus einer einmaligen Eingliederung aller Mitarbeiter in eine neue Pensionskasse und der entsprechenden Schliessung von Unterdeckungen: Dies kostete laut dem Geschäftsbericht 3,3 Millionen Franken.
Erstmals über 10'000 stationäre Fälle
Zugleich meldet die Spitalgruppe aus dem Berner Oberland mehr Fälle und einen höheren Umsatz. So betreuten die FMI-Spitäler 2015 erstmals über 10'000 Patienten (10'073 Fälle verglichen mit 9'722 im Vorjahr). Am Ende ergab sich ein Betriebsertrag von 137 Millionen Franken, 7 Millionen mehr als 2014.
Der EBITDA lag bei 11,5 Millionen, woraus sich eine Marge von 9,7 Prozent ergibt – ein Wert, der über dem Durchschnitt der Schweizer Akutspitäler liegt.
Am Ende des Jahres beschäftigten die FMI-Spitäler 929 Mitarbeitende, verteilt auf 689 Vollzeitstellen.
Dabei thematisiert der Geschäftsbericht auch die Problematik der Personal-Rekrutierung. Als Massnahmen genannt wird die
Anpassung und Vernetzung der Website: «Damit tragen wird dem heute gängigen Verhalten der Stellensuchenden und der Bewerber – online und mobile – Rechnung». Als Erfolgs-Aspekt nennt die Geschäftsleitung, dass mittlerweile über 100 Festangestellte für die Spitäler FMI AG arbeiten, die ihren Wohnsitz ausserhalb des Berner Oberlands haben.
Mit dem Jahresbericht wurde auch einige Details zur Lage der Chirurgie am Spital Interlaken bekannt. Bekanntlich kam es zu Turbulenzen, als der langjährige Chefarzt Chirurgie Arnold Kohler im Juni abgesetzt wurde. Unter anderem rief das Ärztenetzwerk
Beodocs vorübergehend zum Zuweisungsboykott auf.
Wie FMI-Sprecher Sandro Hügli nun gegenüber der
«Berner Zeitung» (Print) erklärte, fand inzwischen ein erster runder Tisch statt.
Bekannt wurde auch, dass die Chirurgie ad interim durch Gregor Siegel geführt wird.
Ob Arnold Kohler das Angebot, weiterhin als Belegarzt in Interlaken tätig zu sein, annehme, sei derzeit offen.