See-Spital: Kehrt nun Ruhe ein?

Der Stiftungsrat hat sich neu formiert und eine neue Strategie festgelegt. Mit den Belegärzten und Politikern fand eine Aussprache statt.

, 28. Januar 2016 um 15:50
image
  • seespital
  • spital
  • zürich
Nach den Turbulenzen der vergangenen Monate (siehe hierhier und hier) und dem Rücktritt von Stiftungsrats-Präsident Walter Bosshard stehen die Zeichen im Horgener See-Spital wieder auf Aufbruch.
Der Stiftungsrat hat eine neue Strategie verabschiedet und ein neues Mitglied gewählt. Es handelt sich um Christine Burgener. Sie war von 1998 bis 2014 Gemeindepräsidentin von Thalwil und vorher während vier Jahren als Sozialvorsteherin Mitglied des Gemeinderats.
Der neu konstituierte Stiftungsrat setzt sich damit so zusammen: 

  • Lorenzo Marazzotta, Horgen, Präsident
  • Christine Burgener, Thalwil
  • Walter Reinhart, Chur
  • Jürg Rippl, Zürich
  • Heiner Treichler, Richterswil
  • Theres Zeier, Arni

Sparen ist angesagt

Der Stiftungsrat stellt in einer Mitteilung weitere Optimierungen in Aussicht. Das Aufsichtsgremium hat die Strategie bis 2022 festgelegt, die auf eine «eine Vereinfachung bestehender Abläufe und Prozesse, die Überprüfung der Kosten für Medikamente und Drittleistungen sowie eine sinnvolle und erfolgreiche Weiterentwicklung der Standorte Horgen und Kilchberg abzielt». 
Um genügend Zeit für die Realisierung der Massnahmen zu haben, wird vorerst eine gegenüber dem ursprünglichen Budget reduzierte Rentabilität in Kauf genommen. 

Dialog mit Ärzten und Politikern

Ausserdem kam es am vergangenen Montag zu einer ersten Arbeitssitzung zwischen Vertretern von Spitalleitung und Belegärzten – bekanntlich waren im Rahmen der Affäre um den ehemaligen Leiter der Schmerzklinik auch diverse Differenzen mit Belegärzten ans Licht gekommen; ein Bericht des Stiftungsrates befand im Oktober, dass das Verhältnis zu einzelnen Belegärzten verbessert werden müsste.. 
Die Belegärzte betonten offenbar auch bei der Aussprache vom Montag den hohen Stellenwert einer transparenten Kommunikation. Der Dialog und die Zusammenarbeit werden weitergeführt. Am 27. Januar fand zudem eine Aussprache mit den Gemeindepräsidenten des Bezirks statt. 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Spital Männedorf will sich Zukunft mit Mietwohnungen sichern

Das Spital baut eine Villa um und vermietet sie an Gutbetuchte. Die Mieteinnahmen gehören zur Finanzstrategie.

image

Die neue CEO des Spitals Bülach kommt vom Basler Universitätsspital

Sabrina Gänsbacher wird im Juni die Nachfolgerin von Doris Benz im Spital Bülach.

image

Pharmagelder 2024: Zuwendungen an Schweizer Ärzte steigen leicht

2024 erhielten Ärzte, Spitäler und Fachgesellschaften zusammen 262 Millionen Franken – 16 Millionen mehr als im Jahr davor.

image

Kispi: Das Problemkind ist Publikumsliebling

Das neue Kinderspital Zürich sorgt nach viel Kritik für positive Schlagzeilen: Die Stadt Zürich ehrt das Gebäude mit der «Auszeichnung für gute Bauten». Hinzu kommt der Publikumspreis 2025.

image

Auf dem richtigen Weg

Der Markt für Krankenhaus-Informationssysteme (KIS) befindet sich in einer Phase tiefgreifender Transformation. Die aktuellen Trends und Herausforderungen der Branche sowie die Erwartungen der Kliniken beleuchtet Dirk Müller, Director Product Management CIS4U bei Dedalus HealthCare.

image

USZ: Regierungsrätin Rickli regt Rücktritte an

Im Zürcher Kantonsrat stand eigentlich der Jahresbericht 2024 des Universitätsspitals zur Debatte. Doch plötzlich geriet ein Fehler in der Urologie ins Zentrum.

Vom gleichen Autor

image

Pflege: Zu wenig Zeit für Patienten, zu viele Überstunden

Eine Umfrage des Pflegeberufsverbands SBK legt Schwachpunkte im Pflegealltag offen, die auch Risiken für die Patientensicherheit bergen.

image

Spital Frutigen: Personeller Aderlass in der Gynäkologie

Gleich zwei leitende Gynäkologen verlassen nach kurzer Zeit das Spital.

image

Spitalfinanzierung erhält gute Noten

Der Bundesrat zieht eine positive Bilanz der neuen Spitalfinanzierung. «Ein paar Schwachstellen» hat er dennoch ausgemacht.