Der Verwaltungsrat des Spitalverbunds Appenzell Ausserrhoden (Svar) hat entschieden, eine externe Untersuchung zu den Vorgängen und Ereignissen im und um das Psychiatrische Zentrum AR (PZA) in Auftrag zu geben.
Grund ist eine seit längerem überdurchschnittlich hohe Personalfluktuation, wie der Svar am Dienstag mitteilt. Zuletzt haben sich gemäss Spitalverbund zudem mehrere Kaderpersonen entschieden, das PZA zu verlassen.
Konflikte in der Team-Integration
Gleichzeitig entstehe der Eindruck, dass das Zentrum mutwillig und gezielt destabilisiert werde und dass die Team-Integration neu eintretender Personen bewusst unterbunden werde, steht in der Mitteilung zu lesen.
Die Untersuchung startet sofort und wird gemäss Svar von der Anwaltskanzlei Ruoss Vögele aus Zürich durchgeführt. Die Durchleuchtung umfasst unter anderem auch diverse Mitarbeitergespräche. Zur Zeitdauer sei noch keine Angabe möglich.
Vorwürfe sind nicht neu
In der Vergangenheit gab es immer wieder Personen, die sich bei Medinside diesbezüglich gemeldet haben. Sie beobachteten Probleme und ein Exodus von Fachpersonal und Kadermitarbeitenden – speziell beim Psychiatrischen Zentrum und allgemein beim Svar. Der Spitalverbund konnte im Februar 2020 allerdings
keine signifikante Veränderung gegenüber den Vorjahren feststellen.
Das Psychiatrischen Zentrum in Herisau wurde bis vor kurzem von
Christine Poppe geführt. Die Chefärztin Psychiatrie und Psychotherapie hat den Spitalverbund wie CEO Paola Giuliani inzwischen aber verlassen. Die Umsetzung der strategischen Vorhaben habe sich für Poppe, die seit Juli 2019 dort tätig war, nicht als möglich erwiesen, so die Begründung. Die chefärztliche Patientenbetreuung hat Mirjana Vidakovic ad interim übernommen.