Erst bot Swiss Medical Network den Aktionären der Bieler «Linde» 2500 Franken pro Aktie. Dann griff Hirslanden ins Übernahmegeschehen ein, stellte einen Preis im Bereich von 2'900 Franken – und konkretisierte ihn am
Freitag bei 3'000 Franken. Und jetzt geht das Duell in die nächste Runde: Swiss Medical Network bietet ebenfalls 3'000 Franken in bar oder 3'200 Franken in Aktien des Mutterhauses Aevis Victoria.
Damit würde die Privatklinik in Biel mit 105 Millionen Franken bewertet. Obendrein verspricht die Privatklinik-Gruppe, «mehr als 25 Millionen in die Infrastruktur der Klinik (zu) investieren, um ihre Entwicklung weiter zu unterstützen».
Die Investitionssumme entspricht also gut dem 90fachen eines Jahresgewinns – ein stolzer Preis. Er deutet an, dass Aevis-Victoria-Chef Antoine Hubert in der Linde noch ein grosses Expansions- und Synergiepotential sieht.
«Aevis hat in den letzten sechs Jahren bewiesen, dass sie für ihre Aktionäre und die Unternehmen, die Teil der Gruppe sind, nachhaltig Wert zu schaffen weiss», erklärte Hubert gegenüber der
Finanzsite «Schweizeraktien.net». «Für die Belegärzte von Linde kann Swiss Medical Network einen langjährigen Leistungsausweis bei der erfolgreichen Integration von Privatkliniken in ihr Netzwerk ausweisen.»
Linde als Schlüsselklinik
Man garantiere zugleich den Fortbestand der Unabhängigkeit der Belegärzte sowie deren Einbezug in die Führung der Klinik, so die
Mitteilung von Aevis Victoria weiter.
Geködert wird auch damit, dass die Privatklinik Linde dereinst eine führende Position im Regionalnetzwerk Neuenburg-Bern-Solothurn von Swiss Medical Network übernehmen soll – «mit der Möglichkeit, dieses auf die Kantone Jura und Freiburg auszudehnen.»
Die Chancen der Freiburger scheinen intakt: Jedenfalls unterstütze der Verwaltungsrat der Linde Holding das angepasste Angebot von Swiss Medical Network und empfiehlt seinen Aktionären dessen Annahme.