Personal des Unispitals will am 23. Juni streiken

Zu wenig Personal und eine knausrige Verteilung der Covid-Prämie: Deshalb will das Personal des Lausanner Universitätsspitals streiken.

, 26. Mai 2021 um 07:52
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Die Generalversammlung des CHUV-Personals ruft zu einem eintägigen Streik am 23. Juni in Lausanne auf und danach zu einer Demonstration. Das Personal kritisiert, dass der Waadtländer Staatsrat den Personalbestand im Spital nicht erhöhen will. Auch die Covid-Prämie von 900 Franken wird bemängelt. Sie sei «undurchsichtig» und «zu restriktiv» (siehe unten).

Mitarbeiter am Ende ihrer Kräfte

Gegenüber der Zeitung «Le Temps» sagte David Gygax, Gewerkschaftssekretär bei der Waadtländer SSP (Syndicat des services publics), dass nur Mitarbeiter Chancen auf den Bonus hätten, die an der zweiten Welle des Coronavirus beteiligt waren, aber nicht an jene der ersten Welle. Dadurch würden viele Pflegekräfte von der Prämie ausgeschlossen.
«Die Mitarbeiter sind am Ende ihrer Kräfte, die Abwesenheitsrate liegt in einigen Abteilungen des CHUV zwischen 20 und 30 Prozent», so David Gygax. Das Waadtländer Gesundheitspersonal hat bereits letztes Jahr protestiert. Am 28. Oktober demonstrierten in Lausanne mehrere hundert Personen.

900 Franken Covid-Prämie – aber nicht für alle

Vor vier Monaten versprach der Kanton Waadt eine Covid-Prämie von 900 Franken für das Gesundheitspersonal, das direkt mit den Erkrankten in Kontakt und damit dem Virus ausgesetzt war.
Doch dann folgte Ende März die grosse Enttäuschung bei den Pflegenden: So grosszügig wie angekündigt wollte der Kanton die Prämie nicht auszahlen. Es steht weitgehend im Ermessen der Arbeitgeber, wer die Prämie erhalten soll. Ausserdem werden nur jene Angestellte berücksichtigt, die in der zweiten Welle arbeiteten – obwohl die Mitarbeiter bei der ersten Welle ebenso stark mit Covid-19 konfrontiert gewesen waren. Auch keinen Bonus erhalten Spitex-Mitarbeitende.
Ursprünglich forderte das CHUV-Personal einen Corona-Zuschlag von 2500 Franken und zwar für jeden Monat, an welchen die Angestellten Kontakt mit Corona-Patienten hatten, keine Ferien machen durften, andere Arbeitsorte hatten oder kurzfristige Einsatzpläne befolgen mussten.
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