Der Patient galt seit 15 Tagen als vermisst. Damals, vor gut zwei Wochen hatte er sich ins Spital begeben, um im Rahmen einer Chemotherapie eine Infusion zu erhalten. Als er im Hôpital de la Conception in der Stadt Marseille ankommt, herrscht dort Hochbetrieb. Der Patient muss warten, er bekommt ein Mittagessen serviert. Als man ihn um 14 Uhr für die Behandlung holen will, ist er verschwunden. Die diensthabende Pflegefachperson sagt später aus, den Mann nur 30 Sekunden aus den Augen gelassen zu haben.
«Das Management hat die Suche nach ihm auf dem Gelände des Krankenhauses eingeleitet», sagt eine Spitalangestellte der Hôpitaux de Marseille gegenüber der Zeitung «L'Express». Doch die Suche blieb erfolglos. Der Mann blieb verschwunden. Daraufhin wurden die Angehörigen des Opfers informiert. Die Suche wurde intensiviert.
Trauriges Ende
Die Geschichte endet traurig: Am Dienstag wurde die Leiche des 73-jährigen Vermissten gefunden. Dies in einem ungenutzten Teil des sechsten Stockwerks des Spitalgebäudes. Aufgrund des Verwesungsgeruchs, der vom Leichnam ausging, hatte jemand in diesem Gebäudeteil nachgeschaut.
Sowohl das Krankenhaus als auch die Polizei haben Untersuchungen eingeleitet. Die Angehörigen werfen dem Spital vor, nicht richtig nach dem nun verstorbenen gesucht zu haben - und die Aufsichtspflicht verletzt zu haben. Sie wollen die Klinik wegen Totschlags verklagen. «Mein Vater hat es nicht verdient, so zu sterben», wird der Sohn des Verstorbenen im «L'Express» zitiert.