Ökonom fordert Corona-Attest

Wie wärs mit einem Corona-Attest für Personen, die die Erkrankung hinter sich haben? Laut Gesundheitsökonom Konstantin Beck liessen sich damit die ökonomischen Schäden eingrenzen.

, 26. März 2020 um 08:37
image
  • arbeitswelt
  • ärzte
  • politik
  • coronavirus
Was ist mit all jenen Personen, die den Corona-Virus besiegt haben und nun nicht mehr angesteckt werden können und vor allem keine andere Mitmenschen mehr anstecken können? Sie könnten normal ihrer Arbeit nachgehen. 
In einem Leserbrief der NZZ plädiert Konstantin Beck für einen Corona-Attest. «Wenn so ein Attest in Umlauf ist, bekäme die Bevölkerung wieder eine Handlungsoption», so der Gesundheitsökonom von der Universität Luzern. Beck ist auch Leiter des CSS Instituts für empirische Gesundheitsökonomie.

Ökonomische Schäden eingrenzen

Die Berichterstattung konzentriere sich nur auf Infizierte und Verstorbene. Doch inzwischen dürften in der Schweiz um die 10'000 Personen die Krankheit überwunden haben und immun sein. Diese könnten nach Verstreichen einer Karenzfrist ungehindert in den Arbeitsprozess einsteigen und bei einem anhaltenden Lockdown die ökonomischen Schäden eingrenzen.
Das Attest der Corona-Erkrankung müsste vom Arbeitgeber und von der Polizei als solches erkannt und anerkannt sein, schreibt Konstantin Beck weiter. Die Hochrisikogruppen würden sich weiterhin in Quarantäne halten, und Kinder mit Attest könnten wieder ihre Grosseltern besuchen, «was psychologisch sowohl den Grosseltern als auch den gestressten Eltern im Home-Office helfen würde.» 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Arztstellen bleiben zwei Monate unbesetzt

Mit einem neuen Tool zeigt das Obsan, wie sich die Ärzteschaft im Land entwickelt: mehr Patientenkontakt, mehr offene Stellen – und über 30 Prozent der Grundversorgerpraxen mit Patienten-Stopp.

image

Waadt: Gesundheitsdirektorin Rebecca Ruiz tritt zurück

Die Vorsteherin des Gesundheits- und Sozialdepartements des Kantons Waadt hört nächstes Frühjahr auf – aus gesundheitlichen Gründen und mangels Rückhalt in der Partei.

image

Das sind die ersten 4 von 16 geplanten Kostendämpfern fürs Gesundheitswesen

Apotheken und Hebammen sollen mehr Kompetenzen erhalten. Ausserdem müssen die Kantone faire Referenztarife für ausserkantonale Behandlungen festlegen.

image

Nun lässt der Bund das Kostenwachstum bei den Krankenkassen-Leistungen überwachen

In einem Monat beginnt die Kommission für das Kosten- und Qualitätsmonitoring EKKQ, die Preisentwicklung im Gesundheitswesen zu beobachten.

image

Spitäler halbieren Verlust – aber zwei Drittel bleiben im Minus

2024 reduzierten die Schweizer Spitäler ihren Verlust – nach 777 Millionen Franken im Vorjahr waren es nun 347 Millionen. Aber immer noch schreiben fast zwei Drittel der öffentlichen Kliniken rote Zahlen. Die Zahl der Ärzte stieg stärker als jene des Pflegepersonals.

image

Beschwerde gegen das SIWF: Der medizinische Nachwuchs verliert die Geduld

Eine Gruppe von Nachwuchsmedizinern geht vor das Bundesverwaltungsgericht: wegen «ungerechtfertigter Verzögerung» bei der Vergabe von Facharzttiteln.

Vom gleichen Autor

image

Bürokratie in der Reha - Kritik am Bundesrat

Die Antwort der Regierung auf eine Interpellation zur Entlastung der Rehabilitation überzeugt kaum – Reformvorschläge bleiben vage, die Frustration wächst.

image

Das Kostenfolgemodell lässt auf sich warten

Der Ständerat überweist die Motion Wasserfallen an die zuständige Kommission. Man nennt dies Verzögerungstaktik.

image

«Die Angehörigenpflege darf nicht zu einem Geschäftsmodell werden»

Ambitionslos und verantwortungslos - die SP-Nationalrätin Ursula Zybach ist vom Bericht des Bundesrats enttäuscht.