Das Kantonsspital Aarau will selber eine Herzchirurgie betreiben. Aufs Jahr 2020 will das Spital einen entsprechenden Leistungsauftrag vom Kanton erhalten. Dies sagte KSA-Direktor Robert Rhiner gegenüber der
«NZZ am Sonntag» (Print). Heute werden die entsprechenden Patienten an die
Herzchirurgie in der Hirslanden-Klinik Aarau überwiesen, die unter der Leitung der Inselspital-Chefärzte Thierry Carrel und Lars Englberger steht.
«Aus einer Hand»
Die Zusammenarbeit zwischen Kantonsspital Aarau und Hirslanden war im Frühjahr 2014 begonnen worden. Das Modell habe gut funktioniert, so Rhiner, aber man wolle die Herzchirurgie künftig «im eigenen Haus und aus einer Hand anbieten».
Es gehe darum, den Patienten einen durchgängigen Behandlungspfad anzubieten. Auch sei die Betreuung besser, wenn rund um die Uhr Fachleute von Radiologie bis Anästhesie zur Verfügung stünden. Ohnehin würden Kardiologie und Herzchirurgie immer enger zusammenwachsen, so Rhiner in der NZZaS weiter – und in der Kardiologie sei das Kantonsspital Aarau schon heute führend.
«Herzchirurgie Nordwest»
Und schliesslich sei das Kantonsspital nicht länger bereit, die Einnahmen aus dem lukrativen Feld der Herzchirurgie an Private abtreten. «Auch wir sind auf Einnahmen angewiesen, schliesslich erwartet der Kanton von uns Gewinn», so der KSA-Direktor.
Zugleich deutete Rhiner eine neue Allianz an: Mit dem Universitätsspital Basel wollen die Aarauer eine «Herzchirurgie Nordwest» aufbauen. USB-Chef-Herzchirurg Friedrich S. Eckstein und sein Team würden ab 2020 auch in Aarau operieren.
Im Hintergrund steht auch, dass das Inselspital und Hirslanden in der Herzchirurgie enger kooperieren wollen. Im Februar dieses Jahres gaben die beiden Häuser
bekannt, dass sie ein «Leistungszentrum für kardiochirurgische Eingriffe» aufbauen, das Inselspital sowie die Hirslanden-Kliniken Beau-Site und Aarau verbindet.
Das ärztliche Personal der Herzchirurgie wird dann an allen drei Standorten koordiniert eingesetzt.