Neue Ära bei Nestlé, dem Gesundheitskonzern

Nestlé bricht mit der Firmentradition und beruft Fresenius-Chef Ulf Schneider zum neuen Konzernchef. Damit manifestiert sich der Wandel vom Lebensmittel- zum Gesundheitsunternehmen auch personell an der Spitze.

, 28. Juni 2016 um 08:00
image
  • wirtschaft
  • arbeitswelt
  • nestlé
Die Ernennung von Ulf Schneider überrascht in zweierlei Hinsicht: Zum einen wurden die Spitzenmanager bei Nestlé bis anhin in der Regel intern rekrutiert. Zum andern kommt Schneider nicht aus der Nahrungsmittelindustrie, sondern aus dem Gesundheitsunternehmen Fresenius. Es bietet Produkte und Dienstleistungen für Dialyse, Spitäler und ambulante Behandlung an. Mit 220'000 Mitarbeitern und einem Umsatz von 28 Milliarden Euro gehört es zu den prominenten Playern der Branche.
Damit vollzieht der Schweizer Nahrungsmittelmulti den Wandel zum Gesundheitskonzern auch personell auf höchster Ebene und zeigt, welchen Stellenwert das Geschäft mit der Gesundheit haben soll. Nestlé sieht eine grosse Zukunft in Gesundheitsprodukten. Der Bereich erzielt derzeit einen Umsatz von rund 10 Milliarden Franken und soll laufend ausgebaut werden. Dazu wurden in jüngster Zeit mehrere Unternehmen übernommen (siehe hierhier und hier). 
Schneider ist 50 Jahre alt, deutsch-amerikanischer Doppelbürger und steht Fresenius seit 2003 vor. Er hat eine Swiss Connection: So studierte und doktorierte er an der Universität St. Gallen und verfügt ausserdem über einen MBA der Harvard Business School. Er leitet den Nahrungsmittelkonzern ab 2017. Der bisherige CEO Paul Bulcke wird das Verwaltungsratspräsidium übernehmen.
Mehr: 

  • Zur Medienmitteilung von Nestlé

Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Köpfe, Konzepte, KI: Das HR Forum HealthCare 2025

Beim HR Forum HealthCare 2025 erwarten Sie spannende Einblicke zu modernen Arbeitsformen im Gesundheitwesen – mit namhaften Referierenden und anregendem Networking.

image

«Temporärvermittler müssen derzeit als Sündenböcke herhalten»

Der kollektive Verzicht auf Temporärpersonal mache wenig Sinn, sagt Florian Liberatore von der ZHAW. Er vermutet hinter dem Schritt strategische Motive.

image

In Dänemark können Ärzte Behandlungsfehler ohne Angst zugeben

Weil hohe Kosten drohen, schweigen Ärzte und Spitäler oft zu Behandlungsfehlern. Es ginge auch anders.

image

Auch die PUK senkt die Arbeitszeit ihrer Assistenz- und Oberärzte

Nach dem USZ, dem KSW und der IPW senkt auch die Psychiatrische Universitätsklinik Zürich die Sollarbeitszeit für Assistenz- und Oberärzte von 50 auf 46 Stunden.

image

Physiotherapie: 54’500 Franken für Einrichtung und Geräte

Eine Studie erfasste erstmals Eckdaten für Miet-, Geräte- oder Materialkosten in der Schweizer Physiotherapie.

image

Assistenzärzte: Vier Wege aus der Überforderung

Stress, Überstunden, Schlafmangel – und trotzdem gut drauf? Das geht. Eine Studie in Frankreich suchte gute Bewältigungsstrategien von jungen Medizinern.

Vom gleichen Autor

image

Pflege: Zu wenig Zeit für Patienten, zu viele Überstunden

Eine Umfrage des Pflegeberufsverbands SBK legt Schwachpunkte im Pflegealltag offen, die auch Risiken für die Patientensicherheit bergen.

image

Spital Frutigen: Personeller Aderlass in der Gynäkologie

Gleich zwei leitende Gynäkologen verlassen nach kurzer Zeit das Spital.

image

Spitalfinanzierung erhält gute Noten

Der Bundesrat zieht eine positive Bilanz der neuen Spitalfinanzierung. «Ein paar Schwachstellen» hat er dennoch ausgemacht.