Mehr Patienten, aber weniger Gewinn im Luzerner Kantonsspital

Das Luzerner Kantonsspital (LUKS) hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von gut 900 Millionen Franken gemacht. Doch der Gewinn sank auf 4 Millionen Franken.

, 17. April 2019 um 09:10
image
  • spital
  • luzerner kantonsspital
  • kantonsspital luzern

Die Gewinnkurve des Luzerner Kantonsspitals (LUKS) sinkt rasant: Nach 45 und 26,5 Millionen Franken in den Vorjahren und noch gut 10 Millionen Franken im 2017 waren es letztes Jahr nur noch gerade 4,1 Millionen Franken, welche das Spital als Gewinn ausweisen kann. 

Viel mehr ambulante Patienten


Wohl sind die Patientenzahlen im LUKS gestiegen. Doch nur im ambulante Bereich verzeichnete das Spital  mit 678 600 Patientenkontakten einen neuen Höchststand. Im stationären Bereich blieb das Spital mit gut 42 600 Patienten auf dem Stand des Vorjahres.
«Das ambulante Wachstum konnten wir gut auffangen. Das LUKS hat ambulante Leistungen seit jeher gefördert. Wir haben die Organisation und die Infrastruktur entsprechend angepasst - zum Beispiel mit einem ambulanten Operationszentrum», stellte Benno Fuchs, Direktor des LUKS, in einer Medienmitteilung fest. 

Doch der Ertrag nimmt zu wenig zu


Die im ambulanten Bereich erbrachten Leistungen sind im Vergleich zum Vorjahr denn auch deutlich gestiegen. Trotzdem nahm der Betriebsertrag mit 939, 7 Millionen Franken nur leicht zu. 
Dass der Gewinn so stark zurückgegangen ist, führen die LUKS-Verantwortlichen darauf zurück, dass der Bundesrat die ambulanten Behandlungstarife (Tarmed) reduziert hat. 

Neue Strategie?


Infolge des Leistungswachstums trägt das LUKS hohe Mehrkosten, die mit den reduzierten Tarifen nicht mehr abgegolten werden. Damit das LUKS auch in den nächsten Jahren genug Geld für weitere Investitionen hat, will das Spital über die Bücher: «Wir überprüfen unsere Strategie, um in den Folgejahren die entsprechenden Resultate zu erzielen», kündete Benno Fuchs an.
image
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Sparprogramme reichen nicht: Das Spitaljahr im Check

Kooperationen, weniger Angebote, effizientere Abläufe, Schliessungen, Nullrunden bei den Löhnen: Die öffentlichen Akutspitäler haben viel getan, um die Finanznot zu bekämpfen. Fazit: So geht es trotzdem nicht weiter.

image

Spitäler 2025 und 2026: Bessere Margen – aber grosse Tarif-Fragezeichen

Die Finanzchefs der Schweizer Spitäler erwarten fürs Erste eine etwas bessere Rentabilität. Zugleich sorgt das neue Tarifsystem für Unsicherheit. Die Erwartungen reichen von Mehreinnahmen bis zu spürbaren Einbussen.

image

Die 10-Prozent-Illusion der Schweizer Spitäler

Eine Betriebsrendite von zehn Prozent galt lange als Überlebensregel für Akutspitäler. Womöglich ist dieser Richtwert inzwischen zu tief. Die Beratungsfirma PwC fordert mehr Effizienz – die Spitäler höhere Tarife.

image

Spitalhygiene: Geschlechtsneutrale WCs bergen ein Risiko

In schottischen Krankenhäusern wurden Damen-, Herren- und Unisex-Toiletten auf Keime geprüft. Heraus kamen drastische Unterschiede.

image

Eine Zusammenarbeit, vernetzt wie das Gefässsystem

Wie in den meisten anderen medizinischen Fachbereichen setzt das Spital Lachen auch in seinem Gefässzentrum auf eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit. Sie garantiert den Patientinnen und Patienten eine professionelle und ganzheitliche Diagnostik, Behandlung und Nachbehandlung.

image

Ressourceneffizienz bei Schweizer Spitälern

Interview von Unite mit Andrea Raida M.Sc., Projektleiterin Health Care Logistics am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML, über Ergebnisse des Forschungsprojekts «Green Hospital»

Vom gleichen Autor

image

«Das Inselspital ist noch lange nicht über den Berg»

Das Inselspital wartete mit guten Meldungen auf. Doch der Insel-Kritiker Heinz Locher gibt keine Entwarnung.

image

So entgehen Sie dem Hochstapler-Syndrom

Viele Ärztinnen und Ärzte überfordern sich – und glauben dann selber, dass sie über ihrem Können spielen. Das ist schlecht für die Psyche.

image

Im Schaufenster stehen vor allem unwirksame Medikamente

Bieler Ärzte schlagen eine neue Etikette für rezeptfreie Arzneimittel vor. Sie soll zeigen, wie verlässlich die Wirksamkeit nachgewiesen worden ist.