Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der Fälle um 12 Prozent angestiegen, im Zehn-Jahres-Vergleich resultiert sogar ein Anstieg von 37 Prozent, schreibt das Kinderspital Zürich in einer
Mitteilung.
Auf der ersten Blick sei die hohe Zahl besorgniserregend. Bei der Analyse der Fälle sei aber zu erkennen, dass es sich zum grössten Teil nicht um schwer misshandelte Kinder handle. Dies gehe auf die Früherkennung von Misshandlungen oder Situationen mit Gefährdungspotenzial zurück. Die meisten misshandelten Kinder sind zwischen einem und sieben Jahre alt.
Mehr psychische Misshandlungen
In 390 Fällen wurde die Misshandlung mit Sicherheit festgestellt. Bei 6 Prozent konnte eine Misshandlung dagegen ausgeschlossen werden. In einem Fall konnte nach einem ursprünglichen Verdacht nachgewiesen werden, dass die Verletzung von einem Unfall herrührte. In 24 Prozent der Fälle blieb es unklar, ob eine Misshandlung vorliegt.
Gegenüber dem Vorjahr am stärksten zugenommen hat die psychische Misshandlung. Dazu zählen auch jene Kinder und Jugendlichen, die Zeugen von häuslicher Gewalt werden. Leicht angestiegen sind die Fälle von sexueller Ausbeutung und Vernachlässigung. Zurückgegangen sind die Fälle von körperlicher Misshandlung.
Verteilung der Misshandlungsformen
Quelle: Kinderspital Zürich
Mehr Fälle von Mitarbeitenden gemeldet
Die Misshandlungsfälle werden von verschiedenen Personen an die Kinderschutzgruppe und die Opferberatungsstelle herangetragen. 2017 wurden deutlich mehr Fälle von Mitarbeitenden gemeldet, besonders von den Bettenstationen und der Notfallstation. Von den 551 Fällen wurden 118 stationär betreut und 188 ambulant. In den übrigen Fällen reichte eine telefonische Beratung.