Spital Moutier: Ungewissheit beeinträchtigt den Betrieb

Die bernische Kantonsregierung ist nicht bereit, den geplanten Verkauf des Hôpital du Jura bernois (HJB) auszusetzen.

, 6. September 2018 um 09:42
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Der Kanton Jura verlangt vom Kanton Bern den Verkauf des Hôpital du Jura bernois (HJB) zu sistieren. Und zwar bis zur definitiven Klärung der Kantonszugehörigkeit der Stadt Moutier. Doch solange keine andere Lösung in Sicht sei, ist die bernische Kantonsregierung laut einer Mitteilung vom Donnerstag nicht bereit, den Verkauf auszusetzen.
«Die Suche nach einer dauerhaften Grundlage für die Zukunft des Spitals Moutier ist dringend, da sich die Spitallandschaft rasch verändert», schreibt die Berner Regierung.» Aus diesem Grund sei es nicht möglich, das Ergebnis der Verhandlungen über den allfälligen Kantonswechsel Moutiers abzuwarten, steht im Schreiben an die jurassischen Amtskollegen.

Beide Kantone sowie ein Privatanbieter als Träger?

Die in Moutier herrschende Ungewissheit beeinträchtige den Betrieb des HJB an seinen Standorten in Moutier und Saint-Imier und erschwere die kantonale Spitalplanung, heisst es weiter. «Die Spitalleitung und das Personal bräuchten für die Zukunft stabile Verhältnisse und Sicherheit.»
Das Vorhaben des Kantons Bern, das Spital Moutier zu verkaufen, sei nicht neu, unterstreicht der Regierungsrat zudem. Der geplante Verkauf des Spitals – Interesse zeigt auch die Privatklinikgruppe Swiss Medical Network (SMN) – sei nur eine von mehreren Optionen. Die Regierung erneuert im Schreiben sein Angebot, dass das Spital Moutier von beiden Kantonen und einem privaten Träger übernommen werden soll.

Keine rechtlichen Mittel zur Hand

Für den Regierungsrat des Kantons Bern hat die Erhaltung der Spitalstandorte im Berner Jura sowie der damit verbundenen Arbeitsplätze Priorität. Der jurassischen Regierung oder dem Spital Jura stehen keine rechtlichen Mittel zur Verfügung, sich dem Verkauf des Spitalstandortes Moutier an eine private Trägerschaft zu widersetzen.
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