Per 1. Oktober 2017 werden auch die Hepatitis-C-Medikamente des Herstellers Gilead von der obligatorischen Krankenversicherung vergütet. Damit können Harvoni und Epclusa allen Hepatitis-C-Patienten verschrieben werden, unabhängig vom Leberschaden.
Aufgrund der hohen Preise war die Vergütung dieser beiden Arzneien bislang auf Patienten mit fortgeschrittener Lebererkrankung (Fibrosegrad 3 und 4) beschränkt. In diesen Stadien ist die Erkrankung der Leber bereits so stark fortgeschritten, dass Leberkrebs ausbrechen kann.
Substanzielle Preissenkungen
Damit ist die so genannte Limitatio auch für zwei der potentesten Präparate gegen Hepatitis C gefallen. Per 1. Juli 2017 hatte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) bereits die Einschränkung für Zepatier aufgehoben, per 1. August 2017 diejenige für Viekirax/Exviera.
Die Aufhebung der Limitatio ging jeweils mit substanziellen Preissenkungen einher, im Fall von Zepatier lagen sie bei rund 35 Prozent. Zugeständnisse in ähnlicher Höhe werden auch für die Gilead-Medikamente erwartet.
Bereits früher hatte sich das BAG mit den Herstellern auf Preissenkungen geeinigt und im Gegenzug die Rationierung gelockert. Nun ist sie ganz gefallen.
«Ausgezeichnete Neuigkeiten»
Das Netzwerk Schweizer Hepatitis-Strategie gibt sich in einer
Mitteilung «hocherfreut». Dies seien ausgezeichnete Neuigkeiten für die Patienten und ein wichtiger Schritt in Richtung Eliminierung von Hepatitis C in der Schweiz.
Mit der Freigabe dieser Medikamente können nun alle Genotypen von Hepatitis C in allen Stadien behandelt und die Betroffenen mit hoher Wahrscheinlichkeit geheilt werden.