Helsana: «Wir sind noch nicht auf der Zielgeraden»

Der Krankenversicherer Helsana widerspricht der Aussage vom Universitätsspital Basel (USB), bei ihren Tarifverhandlungen auf der Zielgeraden zu sein.

, 11. Oktober 2018 um 13:33
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«Das Unispital ist mit allen Versicherern auf der Zielgeraden in den Vertragsverhandlungen - ausser mit der Sympany. Mit Concordia und Assura haben wir bereits Verträge abgeschlossen, mit der Groupe Mutuel und Helsana sind wir auf besten Wegen.» Das sagte Spitalsprecher Thomas Pfluger am 2. Oktober in der «Basler Zeitung» und bestätigte später gegenüber Medinside die gemachte Aussage. Die Rede ist hier nur von den Spitalkostenzusatzversicherungen halbprivat und privat.

«Nein, die Aussage stimmt so nicht»

Der Krankenversicherer Helsana widerspricht. «Nein, die Aussage stimmt so nicht. Auf der Zielgeraden befinden wir uns noch nicht», stellt Helsana-Sprecher Stefan Heini klar. «Wir verhandeln nach wie vor mit dem USB, die Verhandlungen sind aber sehr zäh und wir nähern uns bloss in kleinen Schritten einer vertraglichen Einigung.»
Anders verhält es sich bei der Concordia: «Ja, die Concordia und das USB haben sich auf einen neuen Vertrag geeinigt. Die Lösung umfasst alle Behandlungen seit Anfang Jahr», bestätigt Astrid Brändlin, Leiterin Unternehmenskommunikation. Noch offene Rechnungsdifferenzen würden zwischen dem USB und Concordia noch bereinigt. Die betroffenen Kundinnen und Kunden seien informiert worden.

Concordia einigte sich auf einen Übergangsvertrag

Wie Astrid Brändlin weiter erklärt, handelt es sich um einen Übergangsvertrag zu einem mordernen Tarifsystem. Die Klinikleistungen würden pauschal in Rechnung gestellt, was gegenüber der alten Rechnungsstellung hinsichtlich Transpararenz und Nachvollziehbarkeit eine «massive Besserung» sei. «Es werden nur noch Mehrleistungen in Rechnung gestellt, entsprechend dem Bottom-up-Modell.» Allerdings werden die Arztleistungen übergangsweise noch nach dem früheren Arzttarif SLK in Rechnung gestellt.

Die Ärzte sind das Problem

Der veraltete Arzttarif SLK ist nach Aussage Betroffener der Zankapfel der zähen Verhandlungen – oder zumindest einer davon. Betreffend der Transparenz der Arzttarife erklärt Helsana: «Wir fordern ein transparenteres Abgeltungsmodell, und genau an diesem Punkt harzen die Verhandlungen momentan noch am stärksten.»
Diese Transparenz scheint aber auch bei Concordia nicht gegeben zu sein. Dort wird der ärztliche Anteil der Leistungen der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) rechnerisch von den Klinikleistungen in Abzug gebracht. «Dies wird auf der Rechnung aber gemäss USB aus technischen Gründen noch nicht dargestellt», erklärt Astrid Brändlin. Der Übergangsvertrag soll ab 2020 durch einen komplett neuen Vertrag abgelöst werden, der zwischen den Parteien noch zu verhandeln sei. 

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