Freiburg und Waadt lassen ihr interkantonales Spital untersuchen

Das Hôpital intercantonal de la Broye (HIB) wird gründlich untersucht. Denn im Lauf dieses Jahres haben fast alle Kaderleute gekündet.

, 4. Dezember 2019 um 07:48
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Dieses Jahr hat das interkantonale Broye-Spital fast die gesamte Geschäftsleitung verloren: Zuerst kündeten der Finanzchef Pablo Gonzales, der Technische Leiter Francis Bécaud und der Personalchef Gilbert Deléchat. Dann kündete auch der Direktor, Laurent Exquis. In gegenseitigem Einvernehmen, wie die Beteiligten mitteilten. Schliesslich wurde auch noch bekannt, dass die medizinischen Co-Direktoren, Olivier Caramello und Charly Bulliard, ihr Amt abgeben.

Wirklich purer Zufall?

«Ein purer Zufall», versicherte der Verwaltungsratspräsident Charly Haenni gegenüber der Zeitung «24 heures». Doch die zuständigen Gesundheitsdirektorinnen der beiden Trägerkantone Waadt und Freiburg glauben nicht mehr an Zufälle. Die Waadtländer Regierungsrätin Rebecca Ruiz und ihre Freiburger Amtskollegin Anne-Claude Demierre lassen die Spitalführung nun von Fachleuten untersuchen.

Dringend gesucht: Spitaldirektor

Damit der Spitalbetrieb mit seinen 800 Mitarbeitenden geordnet weiterlaufen kann, will der Verwaltungsrat möglichst schnell eine provisorische Leitung einsetzen. Charly Haenni sucht eine Person, die bereits ein Spital geleitet hat und sofort beginnen könnte.

HIB macht hohe Verluste

Einfach wird das Mandat auch für eine erfahrene Leiter-Person aber nicht sein. Denn das HIB schreibt rote Zahlen. Dieses Jahr rechnen die Verantwortlichen mit einem Verlust von 2,3 Millionen Franken – obwohl eigentlich nur 1 Million Defizit vorgesehen war.

Erste Resultate im Frühling

Die Resultate der angeordneten Untersuchung werden nächsten Frühling erwartet. Dem HIB gehören die Spitäler Estavayer-le-Lac mit 47 Betten und Payerne mit 105 Betten an. Das Waadtländer und das Freiburger Spital haben sich vor 20 Jahren zum ersten interkantonalen Spital der Schweiz zusammengeschlossen.
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