Vor einem Jahr zeigte eine Datenauswertung in 96 Schweizer Spitälern, dass sechs Prozent der Patienten eine Spitalinfektion erleiden. Nun wird ein kleiner Erfolg im Kampf gegen Spitallinfektionen vermeldet: In Spitälern und Pflegeheimen gebe es Fortschritte, schreibt das Bundesamt für Gesundheit (BAG). Dies dank der Massnahmen der
Strategie NOSO. So habe es in den Spitälern Verbesserungen bei der Prävention postoperativer Wundinfektionen gegeben.
In einem Pilotprojekt in neu Spitälern wurde
ein neues Präventionsmodul getestet. Dies um postoperativen Wundinfektionen zu verhindern. Das Modul besteht aus drei Massnahmen:
- Haarentfernung
- präoperative Hautdesinfektion
- Antibiotikaprophylaxe.
Durch das Modul wird das Pflegepersonal darauf geschult, die korrekten Verfahren einzuhalten und die vorbeugenden Massnahmen unter regelmässigen Beobachtungen und Feedbacks umzusetzen, so das BAG.
Erfolgreiches Pilotprojekt
Das Modul zeitigte einen positiven Effekt: Wurden die Regeln in den an der Pilotphase beteiligten Spitälern vor der Einführung nur in 59 Prozent der Fälle angewendet, ist dies nun in 80 Prozent der Eingriffe der Fall. Dadurch sank auch die Quote der postoperativen Wundinfektionen.
Beim Pilot machten folgende Spitäler mit: Universitätsspital Basel, Kantonsspital Baden, Hôpital du Valais, St. Claraspital, Privatklinik Obach, Spital Einsiedeln, Spital Affoltern und das CardioCentro im Tessin. Das Modul steht heute aber allen Spitälern in der Schweiz zur Verfügung.
Nosokomiale Infektionen verbreiten sich manchmal in Form von Ausbrüchen, von denen mehrere Spitäler betroffen sein können, schreibt das BAG weiter. Dies etwa dann, wenn resistente Keime von einer Einrichtung zur anderen übertragen werden. Um die Verbreitung dieser Pathogene zu stoppen, muss die Infektionsquelle lokalisiert und ihre Übertragungsart festgestellt werden. Diese Untersuchungen sollen künftig systematischer und nach einem Standardprotokoll von einem von Swissnoso geführten Kompetenzzentrum erfolgen, so das BAG.