Lausanner Unispital macht keine Wahleingriffe mehr

Die Zürcher Regierung überlässt die Entscheidung über elektive Eingriffe im Moment noch den Spitälern.

, 23. Oktober 2020 um 10:29
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Die Waadtländer Gesundheitsdirektorin Rebecca Ruiz am hat Freitagnachmittag bekannt gegeben, dass das Lausanner Unispital (CHUV) am Montag keine elektiven Eingriffe mehr vornimmt. Mehrere Operationssäle werden geschlossen. Die Regierung behalte sich die Optionen offen, die Regelung bei bedarf auch bei den restlichen Spitälern im Kanton anzuwenden. Der Kanton Waadt reagiert mit dieser und weiteren Massnahmen auf die stark ansteigenden Zahl der positiven Covid-19-Tests.

Zürich macht es anders

Anders hatte zuvor der Kanton Zürich entschieden. Das oberste Ziel sei es, die Gesundheitsversorgung zu gewährleisten,  sagte Natalie Rickli am Freitagmittag an einer Medienkonferenz des Kantons Zürich. Die Gesundheitsvorsteherin hab gleichzeitig bekannt, dass der Kanton vorerst darauf verzichte, elektive Eingriffe zu verbieten. Die Spitäler könnten am besten entscheiden, wo elektive Eingriffe noch möglich seien - und wo nicht. «In einer ersten Eskalationsstufe werden wir deshalb ihnen die Kompetenten lassen», so Rickli.

Verbot in weiteren Schritten möglich

Man wähle diesen Weg, weil ein solche Vorgabe wirtschaftlich grosse Auswirkungen auf die Spitäler habe und die Massnahme aktuell noch nicht notwendig sei, so Rickli.  Erst in einer dritten Eskalationsstufe würde man die elektiven Eingriffe verbieten.
Die GDK hat am Donnerstag eine Empfehlung verabschiedet, die den Kantonen rät, Wahleingriffe vorübergehend zu verbieten. Für den späteren Nachmittag haben die Kantone Genf und Bern Medienkonferenzen angesetzt, bei denen sie Verschärfungen der Coronamassnahmen ankündigen werden. Soweit diese die Spitäler und Gesundheitsversorger betreffen, wird «Medinside» laufend über diese berichten.
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