Die meisten Spitäler weisen für das vergangene Jahr einen Verlust aus. Aussenstehende könnten fast meinen, der Tarmed-Eingriff müsse als Ausrede für die schlechten Abschlüsse herhalten – wie das Wetter bei schlechter Ernte.
Gewiss, der tarifliche Eingriff (Berset-Effekt) machen den Spitälern zu schaffen, verstärkt durch die kantonalen Vorgaben. Doch es gibt auch Spitäler, die trotz schwierigem Umfeld und tieferen Tarifen gute Resultate erzielen. Spitäler, die eine Ebitda-Marge von rund zehn Prozent erzielen.
Investitionen aus eigener Kraft tätigen
Hervorsticht etwa das Kantonsspital Nidwalden (KSNW). Das KSNW erzielt mit einem Ebitda von 10.9 Prozent ein überdurchschnittliches Resultat, auch dank mehr Zusatzversicherten.
Geschäftsbericht Kantonsspital Nidwalden
Eine Ebitda-Marge von 10 Prozent gilt als Richtwert, um aus eigener Kraft etwa Investitionen in Immobilien und medizintechnische Geräte nachhaltig finanzieren zu können. Die Marge analysiert das Verhältnis zwischen Profitabilität (Ebitda) und dem Gesamtertrag.
Gewinn fast gehalten
Wie ein Fels in der Brandung steht auch das Kantonsspital Graubünden (KSGR) da. Das KSGR gehört mit einem Gewinn von 27,2 Millionen Franken und einer Ebitda-Marge von 10.1 Prozent zu den finanziell gesündesten Spitälern der Schweiz.
Geschäftsbericht Kantonsspital Graubünden
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Ebenso lässt sich der Abschluss der Spitäler Schaffhausen zeigen. Das Spital in der Nähe der deutschen Grenze weist eine Rentabilität in der Nähe des Ebitda-Margen-Richtwertes aus.
Geschäftsbericht Spitäler Schaffhausen
Wichtig im Kampf um Talente
Allen drei Spitälern ist wohl gemein, dass sie frühzeitige Vorbereitungen für die Umwälzungen getroffen haben – und vorausschauend agieren.
Eine solide finanzielle Basis kann auch im Kampf um Talente entscheidend sein. Denn auch für Fachpersonen sind gesunde Finanzen offenbar wichtig.
Geschäftsberichte 2018