Der Kanton Luzern kontrolliert die Spitalrechnungen ganz genau: Ist ein Spitaleintritt ohne Indikation bereits am Vortag des Eingriffs erfolgt, verweigert er die finanzielle Beteiligung. Jährlich handelt es sich dabei um rund 1000 unnötige vorzeitige Eintritte (die Zusatzkosten von 0,5 Millionen Franken verursachten), schreibt die «Luzerner Zeitung.» Gerechnet habe man mit der doppelten Anzahl, heisst es seitens des Kantons. Das zeige, dass die Kontrolle präventiv wirkten.
Zwar spart der Kanton mit seinem Vorgehen Geld. Doch nicht alle finden das Prinzip «Same Day Surgery» (Eintrittsvisite am Tag der Operation) sinnvoll. Im Artikel äussert der Präsident des Verbandes der chirurgisch und invasiv tätigen Ärztinnen und Ärzte Kritik. Oft würden die Patienten nicht mit nüchternem Magen zur Operation erscheinen oder hätten Medikamente eingenommen. Auch werde das Timing für den Eingriff durch späte Eintritte aufwendiger. Martin Nufer, Direktor der Hirslanden Klinik St. Anna, ist derselben Meinung: «Bei Eintritten am Tag der Operation können Behandlungsprozesse oft nicht optimal aufgegleist werden. Dies führt zu Mehrkosten zu Lasten der Klinik.»
Anderer Meinung ist man im Luzerner Kantonsspital. Man setze bereits seit längerem auf Spitaleintritte am Tag der Operation, sagt der Sprecher der LZ. «Im Sinne einer optimalen Dienstleistung für unsere Patienten wird die Aufenthaltsdauer so knapp wie möglich gehalten.»