«Drogendealer in weissen Kitteln»

Weil sie riesige Mengen opioidhaltiger Medikamente verschrieben haben, stehen fünf Ärzte in den USA vor Gericht.

, 12. Oktober 2018 um 09:00
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Die Opioid-Epidemie in den USA breitet sich immer weiter aus. Alleine 2017 starben über 70'ooo Menschen an einer Überdosis. Ausgelöst wurde die Epidemie durch hohe Verschreibungszahlen opioidhaltiger Schmerzmittel. So rutschen immer mehr Patienten in eine Sucht. Wenn das Rezept nach einer Erkrankung ausläuft, suchen die Süchtiggewordenen nach Alternativen. Manche steigen auf Rauschmittel wie Heroin um; andere versuchen, sich die Medikamente weiterhin illegal zu besorgen. Das haben sich New Yorker Ärzte zu nutzen gemacht: Ein paar von ihnen verschrieben jahrelang Oxycodon-Tabletten - und rechneten diese teilweise über staatliche Finanzierungsprogramme ab. Damit nahmen sie Millionenbeträge ein. Die Tabletten sind auf dem Schwarzmarkt heiss begehrt. Im Strassenverkauf kostet eine Tablette bis zu 30 US-Dollar.
Nun stehen fünf Medizinern vor Gericht, wie die «New York Times» berichtet. Der Staatsanwalt warf ihnen vor, «Drogendealer in weissen Kitteln» zu sein. Vor der Praxis von einem der Angeklagten in der Stadt New York hatte sich in den letzten Jahren jede Nacht eine lange Schlange gebildet - alles Süchtige oder Dealer, die sich Tabletten holten. Bezahlt wurde in bar. Immer wieder kam es zu Überdosierungen. Mehrere starben - darunter zwei süchtige Mitarbeiter der Praxis.  Ein anderer Arzt verschrieb in drei Jahren 3,3 Millionen Tabletten - auf Kosten staatlicher Finanzierungsprogramme. Das Urteil gegen die fünf Mediziner ist noch nicht ergangen.

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