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DRGs: Zukunft oder Vergangenheit?

«Wir müssen weiterdenken», sagte der Direktor des Universitätsspitals Basel. Rund 180 TeilnehmerInnen beschäftigten sich letzte Woche am 8. DRG-Forum mit diesem Thema. Der Entschluss ist ähnlich. Die Vorstellungen der Experten sind unterschiedlich.

, 15. Februar 2019 um 11:00
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"Sind DRGs ein Auslaufmodell?" lautete der provokative Titel des 8. DRG Forums Schweiz -Deutschland, das erneut von MediCongress organisiert und durchgeführt wurde.
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Fotos - Peter Brandenberger – www.kongress-foto.ch
Bereits in ihren Einleitungsvoten wiesen der Zürcher Gesundheitsökonom Willy Oggier und sein deutscher Kollege Stefan Gress darauf hin, dass davon keine Rede sein könne. Oggier warnte davor, wie in Deutschland die Pflege- oder andere Kosten herausrechnen und separat entschädigen zu wollen. Dies führe in eine berufsgruppenorientierte Finanzierung. Das schade der notwendigen interprofessionellen Arbeit im Spital. Stefan Gress dagegen betonte, dass die Herausrechnung der Pflegekosten in Deutschland gut begründet sei und ausschliesslich Pflegearbeit am Bett damit besser gestellt werden solle. Ausserdem könnten Krankenhäuser die anfallenden Mehrkosten nicht einfach in Rechnung stellen. Diese müssten mit den Krankenversicheren verhandelt werden. Doch auch Gress warnte vor einer weiteren Aufsplitterung der DRGs. Kosten weiterer Berufsgruppen dürften nicht rausgerechnet werden, sonst sterbe das System.
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Fotos - Peter Brandenberger – www.kongress-foto.ch
Sowohl aus Sicht des Direktors des Universitätsspitals Basel, Werner Kübler, als auch von Verena Nold, Direktorin des Krankenversicherer-Verbands santesuisse, sind DRGs ebenfalls keine Auslaufmodelle. Vielmehr gelte es, das System weiterzuentwickeln. Dabei sahen die beiden allerdings unterschiedliche Schwerpunkte. Kübler thematisierte die inverse Anreizstruktur, die dazu führe, dass das, was zu viel gemacht werde, im System gut oder gar zu gut abgebildet werde, während Leistungen wie die Kinderpsychiatrie mit Unterversorgung kämpfen, unterproportional vorkommen und dadurch auch in der Tarifstruktur seltener und dadurch oft auch schlechter abgebildet seien. Bei den stationären Fällen sei offenbar auch ein Wendepunkt erreicht, DRGs hätten zu einer Stabilisierung beigetragen. Jetzt gelte es, sich vermehrt den Herausforderungen der Ambulantisierung, Digitalisierung und Prävention zu widmen und die Anreize entsprechend zu setzen. Verena Nold forderte vermehrte Transparenz gerade bei Universitätsspitälern ein, die aus mehreren Töpfen Geld bekommen. Es sei unklar, ob die Krankenversicherer mit ihren Beiträgen heute auch die universitäre Lehre und Forschung finanzierten, die von der öffentlichen Hand und damit vom Steuerzahler zu bezahlen seien. Weit entfernt sei das System auch von einer Qualitätstransparenz. Hier seien insbesondere die Kantone mit allfälligen Entzügen von Leistungsaufträgen gefordert. Sie sprach sich klar gegen nach Qualitätsniveaus differenzierte Preise aus. Wer in einer Sozialversicherung eine Mindestqualität nicht erfülle, verdiene gar keinen Preis, sondern den Entzug des Leistungsauftrags.
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Fotos - Peter Brandenberger – www.kongress-foto.ch
DRGs scheinen also kein Auslaufmodell zu werden, das erneut gut besuchte DRG Forum Schweiz - Deutschland auch nicht. Die 9. Ausgabe findet am 30./ 31. Januar 2020 in Bern statt.
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