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Albert Rösti: «Die Entlöhnung ist nicht das Problem»
Pflegeheime leiden unter dem Fachkräftemangel. Und doch lehnt der Präsident von Senesuisse die Pflegeinitiative, die am 28. November 2021 an die Urne kommt, dezidiert ab.
, 4. November 2021 um 15:15Herr Rösti, als oberster Vertreter der privaten Pflegeheime müssten Sie angesichts des Fachkräftemangels alles Interesse haben, dass die Pflegeinitiative durchkommt.
Gibt’s in Pflegeheimen genügend qualifiziertes Personal?
Wäre der Gegenvorschlag wirklich eine gute Lösung, hätten die Initianten ihre Initiative zurückgezogen.
Das ist nicht passiert. Und derzeit deutet alles darauf hin, dass sie haushoch angenommen wird.
Korrigieren Sie mich: Tritt die Initiative in Kraft, so muss der Bundesrat auf dem Verordnungsweg innert 18 Monaten Massnahmen zur Behebung des Mangels an diplomierten Pflegefachpersonen treffen.
Das Parlament könnte die unbestrittene Ausbildungsoffensive als Gesetzesteil A rasch umsetzen. Die Arbeits- und Lohnfragen könnten später als Gesetzesteil B in Kraft treten. Wie das geht, hat der ehemalige Preisüberwacher Rudolf Strahm in seiner Kolumne schön dargelegt.
Mehr als eine Ausbildungsoffensive hat der Gegenvorschlag nicht zu bieten. Die Offensive bringt wenig, wenn die Arbeitsbedingungen nicht stimmen und all die ausgebildeten Pflegefachpersonen nach wenigen Jahren wieder abspringen.
Womit noch nicht gesagt ist, dass gleichzeitig die Arbeitsbedingungen besser werden.
… und der ungenügenden Entlöhnung.
Viele Pflegefachpersonen sehe das anders.
So oder so: Die Pflegeinitiative kommt durch. Wie stellt sich Senesuisse darauf ein?
Werden Sie somit als SVP-Nationalrat alles daransetzen, dass die Initiative möglichst rasch umgesetzt wird?
Lohnverhandlungen sei Sache der Sozialpartner, sagen Sie. Doch im Gesundheitswesen ist alles derart reguliert und vorgegeben, dass ein Pflegeheim als Arbeitgeber nicht viel ausrichten kann.
Eigentlich könnte man sagen, der Fachkräftemangel komme Heimen und Spitälern nicht ungelegen – besonders den privaten. Sie können so Lohnkosten einsparen und die Schuld dem Arbeitsmarkt zuschieben.
MiGeL ist in Kraft
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