Pflege-Ausbildung: Freiburg bewilligt 11,5 Millionen Franken

Das Kantonsparlament stimmte einem Gesetz zu, das den Nachwuchs im Pflegebereich stärken soll. Geplant sind 175 jährlich Absolventen mehr – und neue Praktikumsplätze.

, 7. September 2025 um 22:45
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Zwischen 30 und 40 neue Praktikumsplätze in der Krankenpflege sollen geschaffen werden | Bild: Mathurin NAPOLY / Unsplash
Der Freiburger Grosse Rat hat einstimmig einen Gesetzesentwurf angenommen, der die Pflegeausbildung im Kanton stärken soll. Es ist ein Ausführungsgesetz im Gefolge der Pflegeinitiative. Es sieht vor, dass im Kanton jährlich 150 diplomierte Pflegefachpersonen FH und 25 diplomierte Pflegefachpersonen HF zusätzlich ausgebildet werden.
Das Modell geht insofern über die eidgenössischen Anforderungen hinaus, indem es auch die Fachangestellten Gesundheit (FaGe) sowie die Assistentinnen und Assistenten in Pflege und Betreuung einbezieht. Dies sei gerechtfertigt «durch die systemische Bedeutung dieser Berufe», heisst es im Gesetzesentwurf.
Der Kanton wird den Schwerpunkt auf den Ausbau von Praktikumsplätzen legen, insbesondere in Spitälern und Pflegeheimen. Dort sollen 30 bis 40 neue Plätze geschaffen werden. Die ausbildungspflichtigen Institutionen erhalten einen Beitrag von 300 Franken pro Praktikumswoche für HF-Studierende – so wie dies bereits bei den Fachhochschulen der Fall ist.
Auf der Seite der Studierenden sind bereits gewisse Ausbildungsbeihilfen geregelt. Der Kanton Freiburg ermöglichte ab dem Studienjahr 2024/25 die Gewährung von Bundes- und Kantonsbeiträgen an Personen, die gewisse Kriterien erfüllten.
Insgesamt entspricht kosten die Projekte 11,4 Millionen Franken bis 2033.

Deutschsprachige zurückholen

In der ersten Lesung war ein Änderungsantrag angenommen worden, um den Bedürfnissen der Studierenden gerecht zu werden, die eine Ausbildung in deutscher Sprache absolvieren möchten. Derzeit werden die HF-Studiengänge in Pflege nur auf Französisch angeboten, im Gegensatz zu den Kantonen Bern und Wallis, die einen zweisprachigen Studiengang anbieten. Mit neuen Massnahmen hofft Freiburg, deutschsprachige Studierende in seinen eigenen Einrichtungen zu halten und anzuziehen.
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